Hebammen: Warum es ohne sie nicht geht / Eine neue Gebührenordnung setzt Hebammen unter Druck / Was das für Gebärende bedeutet

(ots) - Seit Jahren wird an allen Ecken der Geburtshilfe gespart - zum Leidwesen von Hebammen und Schwangeren. Hebammen versorgen Frauen in der Schwangerschaft, begleiten Geburten und kümmern sich im Wochenbett um Mutter und Kind. Im Kreißsaal leisten sie einen Großteil der Arbeit - oftmals unter Zeitdruck und gering bezahlt. Wenn ab November 2025 ein neuer Vertrag gilt, der die Vergütung der Hebammen regeln soll, ist das nur eine geringfügige Verbesserung. Eher befürchten Expertinnen noch mehr Engpässe im Kreißsaal."Immer weniger Menschen haben Zugang zueiner guten Grundversorgung in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett", beobachtet Ursula Jahn-Zöhrens aus der Berliner Geschäftsstelle des Deutschen Hebammenverbands (DHV) in"Apotheken Umschau ELTERN".
Ohne weiteres Personal keine Betreuung möglich
Der GKV-Spitzenverband - das ist die Interessensvertretung der gesetzlichen Krankenkassen - will mit der neuen Regelung bewirken, dass Hebammen sich zukünftig auf nur eine Gebärende konzentrieren können. Doch sei dies ohne weiteres Personal nicht möglich, heißt es vom Deutschen Hebammenverband (DHV)."Freiberufliche Beleghebammen betreuen rund ein Viertel der Geburten in Deutschland, in Bayern sogar 80 Prozent", sagt Jahn-Zöhrens."Durch den neuen Vertrag müssen sie mit Einkommenseinbußen um die 20 Prozent rechnen."Es gebe klare Signale, dass viele Beleghebammen aus finanziellenÄngsten ihren Arbeitsplatz aufgeben könnten. Dann wäre die Geburtshilfe bundesweit gefährdet.
Immer weniger Kliniken bietenüberhaupt Geburtshilfe an: 1991 führte noch die Hälfte aller Krankenhäuser Entbindungen durch. Im Jahr 2021 waren es nur noch 32 Prozent. Die Zahl der Kliniken schrumpfte derweil von 2411 auf 1887.
Eltern können bessere Bedingungen einfordern
Werdende Eltern sollten sich indes gut und rechtzeitig informieren, wo sie ihr Kind zur Welt bringen können, empfiehlt der DHV. Sie sollten auch längere Anfahrtswege einplanen, falls ihre Wunschklinik bereits ausgelastet ist. Eltern können aber ruhig auch laut werden und bessere Bedingungen einfordern - für sich und die Hebammen. Über die sozialen Medien können sie Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und sich mit anderen Betroffenen verbinden.
Die Hebammen der Hamburger Asklepios Klinik haben eine Petition gegen den neuen Hebammenhilfe-Vertrag gestartet. Sie fordern vom GKV-Spitzenverband, den Vertrag zurückzunehmen oder so zu verändern, dass eine sichere Geburtshilfe gewährleistet bleibt.
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Datum: 11.09.2025 - 08:00 Uhr
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