129. DeutscherÄrztetag / Suizidprävention stärken, Fehlentwicklungen bei der Suizidhilfe vermeiden

(ots) - DieÄrzteschaft in Deutschland hat ihre Forderung nach einem umfassenden Suizidpräventionsgesetz erneuert. Mit dem Gesetz sollen bundesweit Beratung, Aufklärung, niedrigschwellige Hilfsangebote sowie der Ausbau und die verlässliche Finanzierung psychosozialer Unterstützungsstrukturen sichergestellt werden, betonte der Deutsche Ärztetag in Leipzig.
Eine solche Gesetzesinitiative sollte zeitlich vor oder zumindest parallel zu einer gesetzlichen Regelung der Suizidhilfe in Kraft treten, die aus Sicht desÄrztetages vor dem Hintergrund eines Grundsatzurteils des Bundesverfassungsgerichts vom 26.02.2020 geboten ist.
DerÄrztetag appellierte an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, bei der Neuregelung der Suizidhilfe sowohl der Selbstbestimmung des Einzelnen als auch dem Schutz vor gesellschaftlicher Normalisierung des assistierten Suizids Rechnung zu tragen. Zentrale Bedeutung komme dabei dem Schutzkonzeptzu, das das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil ausdrücklich benannt hat. Prozedurale Vorgaben müssten gewährleisten, dass Menschen vor nicht freiverantwortlichen, übereilten Entscheidungen oder vor Missbrauch geschützt werden.
Der 129. DeutscheÄrztetag warnte zudem davor, Suizidhilfe als regulären Bestandteil der ärztlichen Berufsausübung gesetzlich zu verankern. Gleichwohl sei es Aufgabe von Ärztinnen und Ärzten, Patientinnen und Patienten mit Suizidgedanken oder Todeswünschen mit Empathie und Gesprächsbereitschaft zu begegnen. Das vertrauensvolle Gespräch über Todeswünsche oder Lebensmüdigkeit sei ein zentraler Bestandteil ärztlicher Tätigkeit - nicht nur im Umgang mit schwer kranken oder sterbenden Menschen, sondern auch im ambulanten und psychiatrischen Bereich.
Abschließend stellt der Ärztetag klar: Es muss eine freie und individuelle Entscheidung jeder Ärztin und jeden Arztes bleiben, ob im Einzelfall eine Mitwirkung an der Selbsttötung geleistet wird. Zwang, Erwartungshaltungen oder struktureller Druck dürfen in diesem hochsensiblen Bereich keinenPlatz haben.
Alle Beschlüsse des Ärztetages können Sie hier (https://www.bundesaerztekammer.de/aerztetag/online-pressezentrum/129-deutscher-aerztetag#c26754) abrufen.
Folgen Sie unsüber unsere Social Media-Kanäle:
Bluesky (https://bsky.app/profile/bundesaerztekammer.de), Instagram (https://www.instagram.com/bundesaerztekammer/), LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/12389104/admin/dashboard/), Threads (https://www.threads.com/(at)bundesaerztekammer) und Youtube (https://www.youtube.com/user/BAEKclips).
#ärztetag
Pressekontakt:
Bundesärztekammer
Dezernat Politik und Kommunikation
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel.: (030) 4004 56 700
Fax: (030) 4004 56 707
E-Mail: presse(at)baek.de
Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 30.05.2025 - 16:47 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2175388
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: ots
Stadt:
Leipzig
Kategorie:
Gesundheit & Medizin
Dieser Fachartikel wurde bisher 29 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"129. DeutscherÄrztetag / Suizidprävention stärken, Fehlentwicklungen bei der Suizidhilfe vermeiden"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Bundesärztekammer (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).