Staatskrise: Generalstreiks lassen Griechenland im Chaos versinken
(dts) - In Griechenland hat eine massive Streikwelle der Gewerkschaften das Land nahezu völlig lahmgelegt. Seit Mitternacht befinden sich die größten Gewerkschaften des Landes im Streik. Sämtliche Flüge wurden abgesagt, der Nahverkehr kam zum Erliegen und die Redaktionen der griechischen Medien und Behörden wurden geschlossen. Krankenhäuser nahmen nur akute Notfälle an. Nach Schätzungen der Gewerkschaften protestierten allein in Athen rund 50.000 Menschen. Die Polizei ging gegen vereinzelte Ausschreitungen mit Tränengas vor. Anlass ist das von der Regierung beschlossene Sparprogramm, mit dem Ministerpräsident Georgios Papandreou insgesamt 4,8 Milliarden Euro einsparen will. Griechenland verzeichnet eine der höchsten europäischen Staatsverschuldungen. Im Haushaltsjahr 2010 droht ein Schuldenstand von 121 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Um Schulden abzubauen, hat der griechische Regierungschef unter anderem geplant, die Gehälter im öffentlichen Dienst zu kürzen und Mehrwertsteuer sowie Abgaben auf Tabak, Alkohol und Luxusgüter deutlich zu erhöhen. Papandreou äußerte Verständnis für den Unmut der Bürger und wies zugleich daraufhin, dass es einfach "kein Geld" gebe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bewertete bei einem Gespräch mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Balkenende in Den Haag die Lage in Griechenland als "ernst".
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Datum: 11.03.2010 - 23:18 Uhr
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