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Krank durch Wende - Psychiater: Viele Ostdeutsche betroffen / Mehr Forschung und Enttabuisierung nötig

ID: 955023

(ots) - "Die gesundheitlichen Folgen der Wende- und
Nachwendezeit werden auch im Jahr 23 der Deutschen Einheit
überwiegend tabuisiert und nicht ausreichend wissenschaftlich
aufgearbeitet". Zu dieser Einschätzung kommt der Leiter der
Psychosomatischen Helios-Kliniken Schwerin, Dr. med. Jochen Buhrmann.

Wie das MDR-Magazin Heute im Osten in einer Sonderausgabe am
Mittwoch, dem 02. Oktober 2013, um 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen
berichtet, sind in Folge der Wende- und Nachwende-Erfahrungen viele
Menschen psychisch belastet oder sogar erkrankt.

"Bei 50 Prozent unserer Patienten stellen wir im Zuge der Therapie
fest, dass die Wende-Erfahrungen wesentlich zu den Erkrankungen
geführt haben", so Buhrmann im MDR. Chefarzt Dr. Buhrmann behandelt
jährlich über 450 Patienten und geht deshalb von tausenden
Betroffenen deutschlandweit aus.

Dabei wüssten die Patienten oft selbst nicht, dass die Ursachen
ihrer Probleme in der Wende-Zeit liegen. Gründe hierfür seien
persönliche Schamgefühle und die mangelnde Bereitschaft der
Gesellschaft, die Wende-Folgen als hohe Belastungen für die Menschen
in Ostdeutschland anzuerkennen.

Chefarzt Dr. Buhrmann: "Wenn Lebensleistungen über Nacht in Frage
gestellt werden, dann ist das für die Betroffenen eigentlich schon
belastend genug. Die Ostdeutschen mussten aber nicht nur ihre ganz
persönlichen Lebensplanungen anpassen, sondern sich auch den
Herausforderungen einer sich rasant verändernden Gesellschaft
stellen".

Das Magazin Heute im Osten berichtet unter anderem über einen
schwer erkrankten Mann, der in der DDR eine leitende Funktion hatte,
nach der Wende erst Buchhalter, dann lange Zeit arbeitslos wurde und
am Ende als Telefonist in einem Callcenter gearbeitet hatte. Heute
leidet der Mann an chronischen Schmerzen und muss langfristig




therapiert werden.

Thema wird Deutschland noch lange beschäftigen

In Symposien ist Dr. Buhrmann gemeinsam mit Kollegen und Experten
zu der Erkenntnis gelangt, dass von den Betroffenen die traumatischen
Wendeerfahrungen bereits an die nächste Generation vermittelt werden.
"Das Thema wird uns noch viele Jahre beschäftigen und müsste durch
Forschungsprojekte viel gründlicher analysiert werden", so Buhrmann.
Er wünsche sich dazu mehr Forschungsaufträge in Deutschland.

Der MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK wird parallel zum Fernsehmagazin auch
in einer Live-Web-Sendung begleitend und im Nachgang mit Zuschauern
und Usern über deren Wende-Erfahrungen diskutieren. Das Web- Spezial
ist unter www.heuteimosten.de zu finden.



Pressekontakt:
Susanne Odenthal, MDR KOMMUNIKATION, Tel.: (0341) 3 00 64 57 oder
presse(at)mdr.de

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Datum: 01.10.2013 - 18:12 Uhr
Sprache: Deutsch
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Gesundheit & Medizin


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