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Erzbischof Zollitsch attackiert Wirtschaft für Umgang mit Arbeitern aus Osteuropa

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(dts) - An dem Umgang der deutschen Wirtschaft mit Arbeitern aus Osteuropa hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, scharfe Kritik geübt. "Im Souterrain des deutschen Arbeitsmarktes haben sich unhaltbare Zustände ausgebreitet", sagte Zollitsch dem Nachrichtenmagazin "Focus". Das System der Werkverträge, über das viele Wanderarbeiter für Billiglöhne angeheuert würden, sei "vielfach pervertiert worden". Der Umgang mit diesen Menschen widerspreche den Grundsätzen der katholischen Soziallehre. Zollitsch sagte, wer gegen die Zustände aufbegehre, habe in der Kirche eine verlässliche Verbündete. "Die Marktwirtschaft wird nur stark bleiben, wenn die Bevölkerung das Gefühl hat, dass es fair zugeht - auch gegenüber jenen, die nur zeitweilig hier leben und arbeiten." Die Zustände in der Fleischwirtschaft prangerte der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, an. "Teile der Wirtschaft haben sich den Werkvertrag als Geschäftsmodell für modernen Sklavenhandel zurecht gebogen", sagte Möllenberg "Focus". Firmen stehlen sich seiner Ansicht nach aus der Verantwortung für Beschäftigte, indem sie Aufgaben an Subunternehmen vergeben. "Die Arbeiter etwa aus Rumänien sind schutz- und rechtlos ihren Chefs ausgeliefert." In der Fleischindustrie handelten deutsche Unternehmen "teilweise mafiös". Möllenberg drängte auf ein Sozialsiegel für Fleischprodukte. "Nicht nur Tiere und Pflanzen sind schutzwürdig, sondern auch die Arbeiter." Wenn die Politik nicht handle, "zerstört das Vorgehen einzelner Firmen unsere Arbeits- und Gesellschaftskultur". Es müsse einen flächendeckenden Mindestlohn geben, der auch für Wanderarbeiter gelten solle. CDU-Sozialpolitiker Karl-Josef Laumann forderte bei Werkverträgen mehr Mitspracherechte für Betriebsräte. FDP und Arbeitgeber gaben sich skeptisch. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Oliver Zander, sagte "Focus", es sei "absurd" zu glauben, dass "die Regulierung einer einzelnen Vertragsform" illegale Praktiken verhindere. Gegen Rechtsverstöße würden mehr Kontrollen helfen. FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte: "Einen gesetzlichen Handlungsbedarf sehe ich nicht."



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Datum: 28.07.2013 - 07:32 Uhr
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