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Phoenix streicht Gebärdensprache ? Rückschritt statt Ausweitung

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Phoenix streicht Gebärdensprache - Rückschritt statt Ausweitung

(pressrelations) -
Für die Nachrichtensendungen »Tagesschau« und »heute journal« wird es ab dem 8. Juli 2013 keinen Gebärdensprachdolmetscher mehr für gehörlose Menschen geben. Stattdessen wird der TV-Sender Phoenix laut Pressemitteilung vom 28. Juni 2013 auf einfache Untertitelung setzen. Julia Probst, Bundestagskandidatin der Piratenpartei Deutschland und selbst von Geburt an gehörlos, hält diese Entscheidung für einen fatalen Schritt, was die Einbindung gehörloser Menschen in die Informationsgesellschaft betrifft:

»Mit dieser Entscheidung gibt Phoenix ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal im deutschen Fernsehen auf. Denn bisher war Phoenix der einzige Fernsehsender, der für gehörlose Menschen Informationen zum alltäglichen Geschehen in ihrer Muttersprache - der Gebärdensprache - angeboten hat. Mit der Streichung der Gebärdensprachdolmetscher stiehlt sich der Sender aus seiner Verantwortung, denn das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist dazu verpflichtet, seinem Bildungsauftrag nachzukommen. Egal ob finanzieller oder anderer Art: Ich möchte die wahren Gründe für diese Entscheidung wissen. Grundsätzlich darf genau an dieser Stelle, an der es um die Möglichkeit aller Bürger geht, sich zu informieren und zu bilden, auf keinen Fall gespart werden. Für mich bleibt es unverständlich, warum Phoenix nicht einfach beides anbietet: Untertitel und Gebärdensprache. Und das insbesondere vor dem Hintergrund, dass Gehörlose, Schwerhörige und Blinde seit dem 1. Januar 2013 einen verpflichtenden Rundfunkbeitrag von 6 Euro monatlich zahlen und damit auch ein Anrecht auf ein auf sie zugeschnittenes Programm haben. So können Gehörlose mit der Muttersprache Gebärdensprache und Schwerhörige, die auf Untertitel angewiesen sind, zusammen die Nachrichten anschauen. Das deutsche Fernsehen hat hier die Chance, auf einfachem Weg einen großen Beitrag dazu zu leisten, dass die Gesellschaft sich der Bedürfnisse gehörloser und schwerhöriger Menschen bewusster wird.«





Ähnliche Schwierigkeiten sieht Ulrike Pohl, Listenkandidatin der PIRATEN in Berlin und Inklusionsbeauftragte der Partei, beim kaum vorhandenen Zugang blinder und sehbehinderter Personen zu Lektüre, beispielsweise Tageszeitungen oder Bücher:

»Der barrierefreie Zugang für Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen in Industrieländern liegt bei lediglich 7 Prozent aller Veröffentlichungen. In Schwellenländern und den ärmsten Ländern hat der Markt ihnen bislang nur ein Prozent der Veröffentlichungen angeboten. Informationen können nur funktionieren, wenn sie alle erreichen. Informationelle Barrierefreiheit ist der Schlüssel zu Bildung und Teilhabe. Wir fordern deshalb nicht nur die Medienunternehmen, sondern auch die Politik auf, informationelle Barrierefreiheit endlich in unserer Gesellschaft zu verankern: durch Barrierefreiheit auch im privaten Sektor, durch die Schaffung einer Infrastruktur für Gebärdensprache im Alltag und die zügige Ratifizierung des in der letzten Woche verabschiedeten Abkommens der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), das für blinde und sehbehinderte Menschen den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Werken verbessert.«

Quellen:
[1] http://presse.phoenix.de/news/pressemitteilungen/2013/06/20130628_PM_Untertitelungen/20130628_PM_Untertitelungen.phtml
[2] http://meinaugenschmaus.blogspot.de/2013/07/phoenix-zeigt-ab-dem-8-juli-keine.html
[3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Urheberrecht-Globale-Ausnahmen-fuer-Blinde-1897879.html


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Datum: 03.07.2013 - 18:01 Uhr
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