Neue OZ: Kommentar zu Geschichte / Unesco / Welterbe
(ots) - Aufgeklärt
Die zwei neuen rein deutschen Dokumente bezeugen frühe und
überraschend aufgeklärte Kenntnisstände der Menschheit. Schon daher
sind sie es wert, ins Welterbe aufgenommen worden zu sein. Die
Himmelsscheibe von Nebra ist nicht nur eine Bronzescheibe mit
eingearbeiteten goldenen Darstellungen. Sondern sie offenbart
erstaunlich genaues Wissen der Bronzezeit über den Stand der
Himmelsgestirne im Jahreslauf. Ein Wissen, das es im Zuge der
Christianisierung schwerer hatte, wie der Kopernikus-Streit im 16.
Jh. um ein heliozentrisches Weltbild zeigt.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem zweiten neuen
Welterbe-Dokument, dem Lorscher Arzneibuch, verfasst um 795. Ein
Einleitungstext dieser ältesten medizinisch-pharmazeutischen
Handschrift deutscher Herkunft vermittelt geschickt zwischen
christlichem Heilsplan, also göttlich vorgesehener Krankheit, die
medizinisches Eingreifen verbietet, sowie heidnischem medizinischen
Wissen der Antike. Ziel des Vorworts war es, ärztliches Handeln zu
legitimieren. So viel früher Mut zu säkularer Mündigkeit fasziniert
in beiden Fällen.
Christine Adam
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 19.06.2013 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 894309
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Osnabrück
Telefon:
Kategorie:
Kunst & Kultur
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 143 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Geschichte / Unesco / Welterbe"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).