Neue OZ: Kommentar zu Ausstellungen / Kunst
(ots) - Kontroversen aushalten
Die Kunst ist frei. Seit der Moderne bezeichnet sie sich gar als
autonom. Krone und Kirche haben ihr schon lange nichts mehr zu sagen.
Aber bestimmen nicht auch Sammler und Auftraggeber der heutigen Zeit
über das, was Kunst ist, darüber, wie wir Kunst wahrnehmen?
Zumindest inszenieren sich auch Politik und Ökonomie mit
Kunstwerken. Bilder und Skulpturen feiern sicher nicht mehr so direkt
die Mächtigen, wie das früher der Fall war. Aber Kunst verbreitet die
Aura von Geld, Erfolg und Weltläufigkeit. Sie signalisiert
Aufgeschlossenheit, Kontakt- und Diskursfähigkeit. Mit einer
angepassten Kunst der platten Botschaften ist das aber nicht zu
leisten. Kunst darf nicht nur kritisch, sie muss es sogar sein, auch
in den Kontexten der Macht. Moderne Kunst sorgt für Kontroversen. Wer
diese Kunst in seine Umgebung holt, demonstriert jene Stärke, die
sich im Aushalten von Gegensätzen zeigt. Genau darin liegt die
eigentliche Botschaft der Kunst in Parlamenten oder Konzernzentralen.
Kunst singt nicht das Loblied der Macht, sie fordert Diskurs und
Debatte ein. Hoffentlich färbt das auch ab, auf die Entscheider.
Stefan Lüddemann
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Datum: 20.05.2013 - 22:00 Uhr
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