Neue Medien im Museum /
Weitere Kooperation von Liechtensteinischem Landesmuseum und Universität Liechtenstein
(ots) - VADUZ - Nach der erfolgreichen Kooperation der
beiden Liechtensteinischen Institutionen im Rahmen des
Museumswettbewerbs "Du bisch dra" konnte in den letzten Monaten ein
studentisches Forschungsprojekt realisiert werden: Eine Augmented
Reality Applikation für die Ausstellung "Matheliebe".
Im Rahmen seiner Bachelor-Thesis führte Peter Sommerauer,
Studierender der Wirtschaftsinformatik an der Uni Liechtenstein, im
Zeitraum vom 17. März bis 7. April 2013 ein Feldexperiment in
Kooperation mit dem Liechtensteinischen Landesmuseum und der
Universität Liechtenstein durch. Der Schwerpunkt der
Forschungstätigkeit lag dabei in der quantitativen Erfassung der
Lernleistungen während des Museumsbesuches, verbunden mit dem
Einfluss von neuen Medien. Zu diesem Zweck wurden in der
Sonderausstellung "Matheliebe" verschiedene Exponate ausgewählt und
mit sog. Augmented Reality (AR) Applikationen ergänzend dargestellt.
Dabei wurden Experimente durch den Kurator der Ausstellung
durchgeführt und physikalische Phänomene erklärt.
Experimentierfreudig
Die 106 Teilnehmenden am Feldexperiment - Schüler/innen,
Studierende, Berufstätige und Pensionisten aus der Region im Alter
zwischen 14 und 79 Jahren und aus verschiedenen Bildungs- und
Gesellschaftsschichten - wurden in altersgemischte Testgruppen
eingeteilt. Für den Besuch der Ausstellung im Landesmuseum bekamen
sie für die AR-Applikationen ein iPad mit Kopfhörer zur Verfügung
gestellt. Mittels einer vorab durchgeführten schriftlichen Befragung
wurde existentes Vorwissen abgefragt. Nach dem Museumsbesuch füllten
die Teilnehmenden einen Fragebogen aus mit spezifischen Fragen zu
Ausstellung, Einsatz der AR-Applikationen,Handhabung des iPads und
persönlichen Eindrücken zum Thema Augmented Reality.
Kooperation Landesmuseum und Universität
Unter der Organisationsleitung von Peter Sommerauer unterstützte
das Liechtensteinische Landesmuseum die Entwicklung der Applikation
durch die Mitarbeit ihres Medienexperten, Vlado Franjevic, und des
Kurators der Ausstellung, Georg Schierscher, als Experte und
Moderator. Als Präsentatoren eingebunden waren Walter Beck aus
Schaan, der für die Ausstellung die Rechenmaschinen aus seiner
Sammlung zur Verfügung stellte, sowie Hansjörg Nipp von der
Kulturgütersammlung Mauren, um einige der ausgestellten historischen
Rechenmaschinen und deren Funktionsweise zu erklären. Für das
Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Liechtenstein
zeichnete Dr. Oliver Müller, Assistenzprofessor am Hilti Lehrstuhl,
als Gutachter der Bachelorthesis und Projektleiter für die
Kooperation mit dem Landesmuseum verantwortlich.
Wissensverankerung durch AR-Applikation
Die ersten Auswertungen der Fragebögen zeigen eindeutig, dass die
Darstellung von Informationen mittels AR-Applikation von beinahe
allen Teilnehmenden als positiver Beitrag für eine Ausstellung
empfunden wird. Die meisten waren in der Befragung davon überzeugt,
sich einzelne Elemente durch die Darstellung mittels AR besser merken
zu können. Dieser Eindruck bestätigte sich bei der Auswertung des
Feldexperiments. Lag der Mittelwert an korrekten Antworten auf die
Wissensfragen zur Ausstellung vor dem Ausstellungsbesuch bei ca. 1,8
von sechs Fragen, wurde bei den Teilnehmenden ohne AR-Unterstützung
ein Wissenszuwachs auf ca. 2,6 Fragen bemerkt, die Probanden mit AR
gaben durchschnittlich 3,64 richtige Antworten. Die Zuwachsrate bei
der AR-Gruppe erreichte somit den 2,5fachen Wert gegenüber der
Kontrollgruppe ohne AR.
Signal für das Museum der Zukunft
Rund 73% der Teilnehmenden erlebten AR als eine absolute
Bereicherung der Ausstellung, weitere 25% fanden sie teilweise gut
und nur drei Personen fanden sie weniger bzw. gar nicht ansprechend.
Über 90% wünschen sich für die Zukunft, dass mehrere Ausstellungen
auf diese Weise unterstützt aufbereitet werden. Ein klares Signal für
das Museum der Zukunft. Weitere Aspekte aus der Feldforschung werden
in der Bachelor-Thesis von Sommerauer gegeben, die im Mai
fertiggestellt wird.
Pressekontakt:
Prof. Dr. Rainer Vollkommer
Direktor
Liechtensteinisches Landesmuseum
Städtle 43, Postfach 1216
9490 Vaduz
Liechtenstein
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Datum: 17.05.2013 - 12:05 Uhr
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