Manfred Bockelmann setzt "Zeichen gegen das Vergessen" - BILD
(ots) - Ab 17. Mai zeigt das Leopold Museum in der
Ausstellung "ZEICHNEN GEGEN DAS VERGESSEN" mehr als 60 großformatige
von Manfred Bockelmann geschaffene Porträts. Es sind Bilder von
Kindern und Jugendlichen, die zu Opfern des Nazi-Terrors wurden. Der
durch seine Fotografien und Gemälde bekannte Künstler ist Jahrgang
1943. Sein Geburtsjahr beschäftigt Bockelmann, der demnächst seinen
70. Geburtstag begeht, seit vielen Jahren. "Während ich gutbehütet in
einer Wiege lag, war die Mordmaschinerie der Nazis in vollem Gange.
Da wurden meine künftigen Spielgefährten ermordet." Mit der im
Leopold Museum präsentierten Serie hat Manfred Bockelmann seinen
persönlichen Zugang zum Unaussprechlichen des Holocaust entwickelt.
Zwtl.: "Den Namen und Nummern Gesichter geben"
Es geht mir darum zumindest einigen wenigen Namen und Nummern
Gesichter zu geben, ein paar Menschen aus der Anonymität der
Statistik herauszuheben", so Bockelmann. Der Künstler hat für diese
Arbeiten bewusst einfaches Material verwendet, er schuf
Kohlezeichnungen auf Juteleinwänden. Er will mit dieser in den
vergangenen Jahren geschaffenen Serie "Zeichen gegen das Vergessen"
setzen. Etwa die Hälfte der entstandenen Arbeiten ist im Leopold
Museum zu sehen.
Zwtl.: "Ein wichtiger Schritt für die Institution"
"Ausstellungskurator Diethard Leopold bezeichnet die Ausstellung
in Anspielung auf Armstrongs Worte bei der Mondlandung als "kleinen
Schritt für die Menschheit, aber großer Schritt für mich und ein
wichtiger Schritt für die Institution." Schon 2008 hätte dieser neue
Weg mit dem Einsetzen der gemeinsamen Provenienzforschung im Leopold
Museum begonnen. "Let's talk about history", wie es Stuart Eizenstat
in seiner Funktion als Sonderbeauftragter für NS-Opfer empfahl, ist
für Diethard Leopold ein wichtiger Leitsatz in diesem Zusammenhang.
Es gelte "aus einem Problem eine Ressource zu machen und aktiv mit
der Vergangenheit umzugehen." Für Leopold Museum-Managing Director
Peter Weinhäupl ist klar, "dass sich jedes Museum seiner
Vergangenheit stellen muss." Manfred Bockelmann, der in den letzten
Wochen im Leopold Museum Quartier bezogen hat, habe ein 30 bis 40
Jahre jüngeres Team an seiner Seite gehabt, das "mit Engagement und
Betroffenheit bei der Sache war."
Zwtl.: "Den Menschen spürbar machen"
"Genau so kann man es machen", war Diethard Leopold sofort klar,
als er Bockelmanns Arbeiten sah. Aus den erkennungsdienstlichen
Fotos, die dem Künstler als Vorlage dienen, wählt er die en face
Ansicht aus. "Man sieht den Menschen in die Augen", so Diethard
Leopold. Er weiß, dass durch das Vorgehen die Opfer nicht erlöst
werden können, aber "sie stellen uns die Frage." Manfred Bockelmann
geht es darum in der Zeichnung den Menschen spürbar zu machen, ihn
kennen zu lernen: "Wo mir das nicht gelingt, wo ich scheitere,
verwerfe ich die Darstellung."
Zwtl: Rahmenprogramm und Informationen
Die Ausstellung wird von Künstlerführungen und einem großen
Schulprogramm begleitet, dass durch die Industriellenvereinigung und
Tiger Coatings ermöglicht wurde. Der Historiker Stephan Pumberger,
wissenschaftlicher Mitarbeiter des Leopold Museum, hat zur
Ausstellung, eine Zeitleiste erstellt, "die Schlaglichter auf die
historischen Fakten wirft und eine Verdichtung der Ereignisse zum
Ziel hat." Eine ergänzende subjektive Bücherauswahl fasst Titel
zusammen, die den Künstler berührt, belehrt oder inspiriert haben.
Für Pumberger geht es bei der Schau darum "die anonyme Masse zu
individualisieren, denn jedes Schicksal sei wert erzählt zu werden."
Es sei auch im Sinne des Europäischen Parlamentes - Schirmherr der
Ausstellung - wichtig daran zu erinnern, dass, auch nach dem
Verschwinden der Kriegsgeneration und ihrer Kinder "die Erinnerung an
den Holocaust fortgesetzt werden muss."
Die Ausstellung "Manfred Bockelmann. ZEICHNEN GEGEN DAS VERGESSEN"
ist im Leopold Museum bis 2. September 2013 zu sehen
Fotos zur Ausstellungseröffnung finden Sie am 16.05.2013 ab ca.
22:00 Uhr: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/4107
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Datum: 16.05.2013 - 16:53 Uhr
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Leopold Museum erinnert an die jungen Opfer des Holocaust Wien
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