Neue OZ: Kommentar zu Museen/Ausstellungen
(ots) - Lust am Schund
Einerseits schuf Wolfgang Amadeus Mozart die göttlichste Musik,
die man sich vorstellen kann. Andererseits erfreute er sich bübisch
an verbalen Ferkeleien - die Brust des Götterknaben beherbergte ganz
offensichtlich zwei Seelen. Das macht ihn sehr menschlich: Streben
nicht auch wir nach dem Schönen, Edlen und freuen uns insgeheim am
Schund? Fernsehredakteure wissen das ganz genau und erfinden deshalb
Schrott-Formate wie das "Dschungelcamp" - fürs Bildungsbürgertum, das
sich wohlig-peinlich berührt auf dem Sofa windet.
Zum gemeinschaftlichen Erlebnis à la Public Viewing taugt
dergleichen noch nicht - der Fußball hat schließlich auch Jahrzehnte
gebraucht, um sich diesen öffentlichen Status zu erkämpfen. Doch
findige Kulturmanager packen den Trash ins Museum - so überformt,
taugen die rosa Barbie und der barbusige Pfefferstreuer auch dem
Akademiker zum öffentlichen Vergnügen.
Ralf Döring
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Datum: 15.05.2013 - 22:00 Uhr
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