Südwest Presse: KOMMENTAR · FUSSBALL
(ots) - Dieser Nadelstich tut weh
Wer so naiv ist anzunehmen, die Veröffentlichung von Mario Götzes
Transfer zum FC Bayern sei zufällig jetzt unters Volk gebracht
worden, der glaubt vermutlich auch allen Ernstes, dass der VfB
Stuttgart den Münchnern nächste Saison in die Meister-Suppe spuckt.
Was hätte dem Branchenführer besser in den Kram gepasst, als mit dem
Coup von der Empörung über die Steuersünden seines Präsidenten Uli
Hoeneß abzulenken? Und welches Störfeuer könnte den Rivalen Borussia
Dortmund vor dem heutigen Hit gegen Real Madrid heftiger treffen als
der Verlust des größten deutschen Fußball-Hoffnungsträgers? Was wir
aus diesem spektakulären Wechsel lernen: Die Dortmunder stehen -
anders als nach zwei Bundesliga-Titeln und internationaler Reife
gedacht - doch nicht auf einer Stufe mit den Bayern. Die sind in der
Lage, Unsummen auf den Markt zu werfen, um begehrtes Personal zu
locken. Und das, ohne sich ansatzweise so zu verschulden, wie
spanische Top-Klubs dies ungeniert vorleben. Mit der Verpflichtung
des Erfolgstrainers Pep Guardiola hatten die Bayern die letzte
Barriere in ungeahnte Dimensionen beiseite geräumt. Fragt sich nur,
was sie überhaupt noch elementar verbessern können, wo sie eh schon
dabei sind, alle Ziele zu verwirklichen. Eines ist sicherlich, Mario
Götze in der Ära Guardiola zum neuen Lionel Messi aufzubauen. Was ein
weiterer empfindlicher Nadelstich für Borussia Dortmund wäre.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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Datum: 23.04.2013 - 19:12 Uhr
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