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Wolken-Hommage im Leopold Museum

ID: 839680

(ots) - Nach der Erfolgsausstellung "nackte männer" eröffnet
heute die nächste ungewöhnliche Ausstellung im Leopold Museum. Dem
faszinierenden Thema Wolken widmet das Museum unter dem Titel
"WOLKEN. Welt des Flüchtigen" die erste umfassende
Überblicksausstellung. Für Leopold Museum Direktor Tobias G. Natter
geht mit dieser Schau ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, nämlich
"das schwer Fassbare der Wolken in Meisterwerken aus ganz Europa" zu
präsentieren. Verblüffender Weise waren Wolken bislang kaum Thema
einer eigenen Ausstellung obwohl sie in zahlreichen bedeutenden
Kunstwerken eine entscheidende Rolle spielen. Nun spannen mehr als
dreihundert Werke, von Monet über Magritte zu Warhol, von Constable
und Turner bis Richter einen Bogen von der "Erfindung" der Wolken um
1800 bis zu Positionen der Gegenwart. "Die Aussage Theodor W.
Adornos, dass jedes Kunstwerk ein Augenblick ist, bewahrheitet sich
in der WOLKEN-Ausstellung im doppelten Sinn", so Tobias G. Natter.

Zwtl.: Wolken als Hauptakteure

Die von Direktor Tobias G. Natter und Sammlungskurator Franz Smola
kuratierte Ausstellung nähert sich dem facettenreichen Thema Wolken
in zwölf höchst unterschiedlichen Themenbereichen. Tobias G. Natter
zu Konzept und Ziel der Wolken-Schau: "In der Ausstellung geht es um
Bilder, in denen Wolken nicht nur Hintergrunderscheinung sind,
sondern Hauptakteure, oft sogar alleiniges Bildthema". Das Spiel von
Wolken und Licht wird als Mittel der Bildinszenierung eingesetzt,
sorgt für Dramatik und Bewegung. "Man kommt aus dem Staunen schwer
wieder heraus. 200 Jahre Wolken und keine gleicht der anderen", wie
es die APA treffend formuliert.

Zwtl.: Wolken: Träger von Empfindungen und Botschaften

Bildschöpfungen von der Zeit der Romantik bis heute führen vor
Augen, wie sich Künstlerinnen und Künstler von Wolken nicht nur




inspirieren ließen, sondern Wolkendarstellungen zentral ins Bild
rückten und sie zu Trägern unterschiedlicher Empfindungen und
Botschaften machten. Dabei treffen Zeichen poetischer Leichtigkeit
und romantischer Interpretationen auf bizarre Gebilde, werden
geheimnisvolle Himmelserscheinungen zu Menetekel. Lichterfüllte
Wolkenstudien treffen auf Industriewolken, Fiktion auf Wirklichkeit,
Naturkatastrophen auf atomaren Fallout.

Zwtl.: Die Erfindung der Wolken um 1800

Dass der für die Schau ausgewählte Zeitraum - 1800 bis heute
-nicht zufällig gewählt wurde, erklärt Kurator Franz Smola:
"Ausgangspunkt der Ausstellung ist die sprichwörtliche "Erfindung"
der Wolken in Kunst und Wissenschaft." Erst um 1800 werden sie
naturwissenschaftlich erforscht und erhalten die noch heute gültigen
Namen und Klassifizierungen. Davor galten Wolken als nicht fassbar,
flüchtig und regellos. Parallel zur wissenschaftlichen Recherche fand
auch die Malerei einen völlig neuen Zugang zur Thematik. Zu Beginn
des 19. Jahrhunderts widmen sich Künstler auffallend intensiv der
akribisch-realistischen Darstellung von Wolken. Bahnbrechend sind
etwa die herausragenden englischen Landschaftsmaler William Turner
und John Constable - der wohl wichtigste Wolkenmaler überhaupt,
ebenso Caspar David Friedrich, der Hauptvertreter der deutschen
Romantik.

Zwtl.: Himmel der Impressionisten - Wolke als Ornament

Meisterwerke von Claude Monet, Alfred Sisley, Vincent van Gogh,
Paul Cézanne u.a. richten den Blick auf den lichtdurchdrungenen
"Himmel der Impressionisten". Wie um 1900 "Wolken als Ornament"
eingesetzt wurden, zeigen Werke von Ferdinand Hodler, Kolo Moser etc.
Die ästhetisch verfeinerte Stilkunst verwandelte Wolken in
ornamentale Arabesken. Der Weg führte über die formale Reduktion hin
zu geometrischer Umdeutung.

Zwtl.: Fotografie: Das Festhalten flüchtiger Natureindrücke

Für die Kuratoren Tobias G. Natter und Franz Smola war es ein
besonderes Anliegen, der um 1840 einsetzenden Fotografie in der
Ausstellung einen gewichtigen Stellenwert einzuräumen: Sie
revolutionierte die Möglichkeiten für das Festhalten von Natur und
ihrer flüchtigen Phänomene. Früheste Wolkenstudien um 1850 sind
besonders prominent in der Ausstellung vertreten, ebenso
piktorialistische Arbeiten um 1900. Im Rahmen der Schau sind
Lichtbilder in einer Qualität und Vielfalt vertreten, wie noch in
keiner anderen Ausstellung des Leopold Museum zuvor. Zu sehen sind
Fotografien von Ansel Adams, Henri Cartier-Bresson, Hugo Henneberg,
Heinrich Kühn, Gustave Le Gray, Edward Steichen und Alfred Stieglitz
sowie zeitgenössische Arbeiten von Six & Petritsch, Olafur Eliasson
u.v.m.

Zwtl.: Über den Wolken: Der Blick aus der Vogelperspektive

Neue Perspektiven bringt das frühe 20. Jahrhundert, als die ersten
Wolkenkratzer in den Himmel und über die Wolken hinaus schießen.
Ursprünglich war der Blick von oben unerschrockenen Bergsteigern und
Forschern vorbehalten, die von hohen Gipfeln aus den Blick auf
nebelige Täler werfen konnten. Durch die revolutionäre Technologie
der Luftfahrt und die konsequente Weiterentwicklung der Fotografie
werden Darstellungen von Wolken aus der Vogelperspektive rasch
populär.

Zwtl.: Metamorphosen

Für den Surrealismus sind Wolken durch das keine Grenzen
Respektierende, ihre Unbestimmtheit, das Traumhafte und Unwirkliche
von besonderem Interesse. Die Dinge sind hier nicht, was sie
scheinen. Die Metamorphose der Wolken ist das Spiel zwischen bizarrer
Verfremdung und dem Triumph des Unberechenbaren, erlebbar in der
Ausstellung durch herausragende Beispiele der surrealistischen Kunst
von René Magritte oder Herbert Bayer.

Zwtl.: Gewitterwolken

Wolken bestimmen den Himmel auf unterschiedlichste Art und Weise,
etwa als Krönung harmonischer Abendstimmungen oder als
Projektionsfläche für wildromantische Sonnenuntergänge. Andererseits
kann der sich verfinsternde, wolkenverhangene Himmel auch ein sich
bedrohlich aufbauendes Gewitter ankündigen. Ein perfektes Beispiel
aus den Beständen des Leopold Museum ist der dunkle Wolkenturm in
Gustav Klimts "Aufziehendes Gewitter".

Zwtl.: Ungeheure Schönheit und Menetekel

Auch die von Menschen geschaffenen Wolkengebilde, Rauchschwaden
aus Industrieschloten, der Dampf von Lokomotiven oder aus Kühltürmen,
zeugen von einer neuen Ära. Industriewolken werden zum Symbol eines
rastlosen Werkens, können aber auch als Menetekel, als
unheilverkündende Warnung und Zeichen für die Zerstörung der Natur
verstanden werden. Seltsam berührt uns die eigenartige Ästhetik und
ungeheure Schönheit der Bilder von Naturkatastrophen, etwa jene der
Aschewolken von Vulkanausbrüchen. Rauchwolken bei Großfeuern oder
Aufnahmen von Atompilzen fügen sich scheinbar nahtlos in diese Reihe.

Zwtl.: Clouds revisited: Fiktion und Wirklichkeit

Wolkeninterpretationen von der Pop-Art bis heute sind Thema des
letzten Schwerpunktes. Andy Warhol lässt in den "Silver Clouds" eine
Vielzahl mit Helium gefüllter Luftkissen frei durch den Raum
schweben. Die "Silbernen Wolken" sehen nicht nur wie glitzernde
Warenartikel aus, sie dürfen auch berührt und bewegt werden. Dadurch
wechselt der Betrachter in die Rolle eines Konsumenten. Bei Gerhard
Richters Wolkenbildern handelt es sich eigentlich um abstrakte
Kunstwerke. Die Bilder weisen Ähnlichkeiten mit einem konkreten
Wolkenbild auf, obwohl sie eben nicht nach einer fotografischen
Vorlage gemalt wurden. Den Künstler interessiert, wie sich in einem
abstrakten Malprozess ein Resultat erreichen lässt, das Assoziationen
zu Naturphänomenen, in diesem Fall zu Wolken, erlaubt. Weitere Werke
stammen etwa von Cory Arcangel, Anselm Kiefer, Eva Schlegel, Studio
++, Dietrich Wegner u.a. Ein Vitrinenband, das sich durch die gesamte
Ausstellung schlängelt, zeigt Cover von Langspielplatten. Das Design
der sorgfältig gestalteten Plattenhüllen überrascht durch
grenzenlosen Erfindungsreichtum.

Zwtl.: Wolken-Rahmenprogramm

Begleitend zur Ausstellung lädt ein vielseitiges Rahmen- und
Kunstvermittlungsprogramm ein, sich mit dem Thema "Wolken" vertiefend
zu befassen. Veranstaltungen wie Vorträge, Lesungen,
Künstlergespräche und Themenführungen beleuchten das Thema aus
verschiedenen Blickwinkeln, von der Kunst- und Kulturgeschichte bis
hin zur Meteorologie. Zusätzlich bieten Schulprogramme, Workshops für
Erwachsene und das LEO Kinderatelier die Möglichkeit, sich aktiv mit
der Vielseitigkeit der spannenden Thematik auseinander zu setzen.

Zwtl.: Katalog

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher von Tobias G. Natter und
Franz Smola herausgegebener Katalog bei Hatje Cantz erschienen, mit
Fachbeiträgen von Thomas Ballhausen, Werner Busch, Franzobel,
Bernhard Greiner, Stefan Kutzenberger, Tobias G. Natter, Franz Smola,
Johannes Stückelberger, Paul E. Wagner, Herta Wolf u.a. Das Buch
umfasst 368 Seiten und 323 Abbildungen, Verlagsausgabe Hardcover mit
Schutzumschlag (ISBN 978-3-7757-3588-9): Euro 40,90; Museumsausgabe:
Softcover (ISBN 978-3-9503018-4-7): Euro 29,90.

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/3997

www.leopoldmuseum.org

Rückfragehinweis:
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny - Presse / Public Relations
Tel.: 0043 1 525 70 - 1507
mailto:presse(at)leopoldmuseum.org
www.leopoldmuseum.org

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Datum: 21.03.2013 - 16:58 Uhr
Sprache: Deutsch
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Die Welt des Flüchtigen von Monet bis Warhol Wien


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