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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Fernsehen

ID: 789353

(ots) - Als es nur die öffentlich-rechtlichen Sender ARD
und ZDF gab, war Fernsehen in erster Linie ein Fenster zur Welt. Per
Knopfdruck kamen Bilder aus entlegenen Gegenden ins heimische
Wohnzimmer, und genau das machte den Reiz des Mediums aus. Als vor
gut 25 Jahren die Privatsender aufkamen, änderte sich das: Fernsehen
wurde zur Ware, zum Geschäft. Diese Entwicklung erreicht in der
Gegenwart einen Höhepunkt. Technischer Fortschritt hat aus der
eindimensionalen Flimmerkiste von einst einen Marktplatz für
verschiedenste Angebote gemacht. Immer schärfere Bilder, 3D,
Smart-TV, das Fernsehen und Internet verbindet: Das Wohnzimmer wird
zum Multimediacenter mit kinoreifen Bildern. Für die Sender, speziell
die privaten, ist neben dem Programm die Bildqualität zur Ware
geworden. Wer RTL oder Pro7 in bestmöglicher Form empfangen möchte,
muss für HD+ bezahlen. Dagegen ist auch nichts zu sagen, denn wer
eine Zusatzleistung anbietet, kann dafür auch etwas verlangen. Völlig
indiskutabel dagegen sind die wettbewerbswidrigen Absprachen der
Medienkonzerne RTL und Pro7/Sat1, gegen die das Bundeskartellamt
vorgegangen ist. Da verabredeten sich die zwei Großen zur Abzocke der
Zuschauer, indem sie ihnen keine Wahl lassen wollten. Nach der
Devise: »Willst Du 'Dr. House' oder 'Two and a Half Men' digital
sehen - dann bezahl gefälligst!« Gut, dass das Kartellamt auf der
unverschüsselten Verbreitung besteht und Bußgelder verhängt hat - es
ist ein Machtwort im richtigen Moment. Technische Tricks wie
Anti-Werbeblocker zeigen zudem, wie sehr Privatsender die
Handlungsfreiheit der Zuschauer einzuschränken versuchen. Natürlich
müssen sie sich allein über Werbeeinnahmen finanzieren, aber das
rechtfertigt nicht alles. Der Kampf ums Geld tobt noch auf anderen
Gebieten. ARD und ZDF haben die Verträge mit Kabelnetzbetreibern zum




31. Dezember gekündigt, weil sie nicht länger 60 Millionen Euro dafür
bezahlen wollen, dass ihre Programme eingespeist werden. Kabel
Deutschland legte Klage ein. Auch die Rundfunkgebühr, die von Januar
an Haushaltsabgabe heißt, ist ein Kampf um Geld. Damit wollen sich
ARD und ZDF ihre dicke Finanzdecke erhalten. Ohne das neue Modell
würden sie wegen der demografischen Entwicklung bis 2020 etwa eine
Milliarde Euro verlieren, hat der Medienpolitiker Martin Stadelmaier
ausgerechnet. In Zeiten, in denen jeder seinen Miet- oder
Handyvertrag kündigen kann, mutet eine Zwangsabgabe für jeden
Haushalt widersinnig an. Aber weil man längst mit Smartphones und PCs
fernsehen kann und solche Geräte in kaum einem Haushalt fehlen, ist
die pauschale Erhebung gerechter als das Vorgängermodell, bei dem
Schwarzseher sich drücken konnten. Übrigens: Wäre es nicht schön,
wenn sich die Sender mindestens so ums Programm wie ums Geld kümmern
würden? Ein schlechter Film wird durch gestochen scharfe Bilder ja
nicht gut.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 28.12.2012 - 20:00 Uhr
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Kunst & Kultur


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