Schwäbische Zeitung: Er kann´s nicht lassen - Kommentar
(ots) - Günter Grass macht sich weiter unbeliebt in
Israel. Wieder geht es um das Atomprogramm. Freilich unterstellt der
Literaturnobelpreisträger diesmal der Atommacht am Roten Meer nicht
den Erstschlag gegen den Iran. Nun kritisiert er die israelische
Justiz und rennt - zumindest bei aufgeklärten Israelis - offene Türen
ein. Denn den Umgang mit Mordechai Vananu empfinden auch sie als
eines demokratischen Staates unwürdig. Die Reaktion eines
israelischen Schriftstellerverbandes, der auf Grass' NS-Vergangenheit
anspielt, dürfte den so Gescholtenen nicht verwundern und nur wieder
seine selbstgefällige Larmoyanz bestätigen: Ein Deutscher darf Israel
eben nicht kritisieren.
Grass gefällt sich allzu sehr in der Rolle des unorthodoxen
Mahners. Das kann die Urteilskraft trüben wie im Fall des rumänischen
Schriftstellers Oskar Pastior, der für den Foltergeheimdienst
Securitate arbeitete. Was für ein seltsames
Gerechtigkeitsverständnis!
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Datum: 30.09.2012 - 21:10 Uhr
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