Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Auszeichnungen
(ots) - Mehr als nur Konfliktvermeidung
Mit dieser Wahl macht niemand etwas falsch. Und genau darum dürfte
es auch gegangen sein bei der Entscheidung, Jürgen Habermas den
Heinrich-Heine-Preis zuzuerkennen. Denn der einstige Vordenker der
Linken ist aus dem Schatten seiner Lehrer und Überväter Horkheimer
und Adorno längst herausgetreten. Habermas' Konzept vom
herrschaftsfreien Diskurs lieferte das passgenaue Konzept einer
Demokratie, die mehr auf Konsens als auf Konflikt setzt. Wer sollte
also etwas gegen diesen Preisträger haben?
Breite Zustimmung ist Habermas sicher. Die Konflikte wie die um
Preisträger Handke und Juror Kern verschwinden geradezu hinter der
präsidialen Gestalt des Philosophen. Und doch markiert die
Entscheidung für ihn mehr als eine Geste der Konfliktvermeidung. Denn
Habermas hat in einer Vielzahl von Kontroversen seine Philosophie
praktisch erprobt. Mit Erfolg übrigens. Und er hat Initiativen von
Intellektuellen für Europa angestoßen. Das hat sonst kaum jemand
zustande gebracht. Deshalb hat Habermas den Preis verdient.
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Datum: 16.09.2012 - 22:00 Uhr
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