Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Klimt: "Der Traum jenseits der Kitsch-Falle"
(ots) - Wien feiert Gustav Klimt. Muss man da dabei
sein? Der wichtigste Vertreter des Jugendstils ist für viele von uns
verdächtig nah an den Kitsch gerückt - gerückt worden, muss man
sagen, durch übermäßigen Gebrauch. Sein Werk "Der Kuss" ziert Tassen
und Schnellhefter. Seine Kunst zieht auf Postkarten quer über den
Globus. Überall in der Welt sind seine schönen, in Gold gehüllten
Frauen bekannt. Seine Städte- und Landschaftsbilder schon sehr viel
weniger. Dennoch hat jeder das Gefühl: Klimt? - Kenn ich! Mit seiner
Kunst wird extrem viel Geld gemacht, was nicht verwerflich ist, aber
den Blick ablenkt von der Person, die die Bilder erschaffen hat, dem
Menschen hinter all dem Glitzer und schönen Schein. Und nun das
Jubiläumsjahr anlässlich seines 150. Geburtstages: Ein Schaulaufen in
Sachen Klimt? Höhepunkt der Vermarktung? Die absolute Überdosis, die
zum Klimt-Kollaps führen muss? Nicht, wenn man Klimt mit offenen
Augen studiert. Zehn Museen allein in Wien präsentieren
Sonderausstellungen bzw. zeigen ihre wertvollen Sammlungen. Dabei
geht es nicht nur um Zeichnungen, um Malerei auf Leinwand und Wände,
sondern auch um Briefe, Fotografien, Dokumente, die mehr über den
Maler erzählen können als sein Werk. Der Ausstellungsreigen "Jetzt
oder nie" in Wien gibt vor allem auch die Gelegenheit, den von vielen
zu Recht verehrten Künstler in allen Facetten kennenzulernen - und
Abschied zu nehmen von dem einen oder anderen bequemen Klischee.
Schon allein deshalb lohnt sich die Fahrt nach Wien. Bei aller
vermeintlicher Nähe zum Kitsch: Klimts Kunst bleibt erstklassig, ist
Labsal für die Seele und für viele ein Traum. Autorin: Susanne
Wiedamann
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Datum: 10.07.2012 - 22:50 Uhr
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