Blässe, Müdigkeit oder Leistungsschwäche - dahinter kann sich eine Bluterkrankung verbergen
Aus Anlass des Weltkrebstages am 4. Februar sprach Martina Ihrig, Kommunikationsberaterin für Ärzte und Kliniken, mit der Hämato-Onkologin, Frau Dr. med. Ruth Reihs im Praxisnetzwerk Hämatologie und internistische Onkologie mit Standorten in Troisdorf, Bonn-Beuel und Bad Honnef. Frau Dr. Ruth Reihs verfügt über eine mehr als 15-jährige Erfahrung im Bereich der Inneren Medizin, Hämatologie und Onkologie.
(IINews) - Martina Ihrig:
Frau Dr. Reihs, Ihnen begegnen in Ihrem Praxisalltag oft Menschen, die vom Hausarzt zu Ihnen überwiesen werden, weil sie über Schwäche klagen, müde oder kurzatmig sind. Woran kann das liegen?
Dr. med. Ruth Reihs:
Diese Beschwerden können viele Ursachen haben, eine davon ist eine Bluterkrankung. Das Blut übernimmt zahlreiche Aufgaben und ist aus verschiedenen Bestandteilen zusammengesetzt, um den Anforderungen gerecht werden zu können.
Es gibt drei Typen von Blutzellen: rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten).
Die roten Blutkörperchen sind in der Lage, Sauerstoff zu binden und den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Bei einem Mangel an roten Blutzellen sprechen wir von einer Anämie, manchmal auch „Blutarmut“ genannt.
Die weißen Blutkörperchen sind ein Teil des Immunsystems und deshalb wichtig für die Immunantwort („Abwehrfunktion“).
Die Blutplättchen wiederum haben eine wichtige Bedeutung für die Gerinnung des Blutes. Sie sind mit daran beteiligt, eine Blutung zu stoppen, indem sie miteinander verkleben.
Darüber hinaus hat das Blut noch viele weitere Aufgaben und es ist deshalb nahe liegend, dass sich hier zahlreiche Erkrankungen zeigen können. Es kann sein, dass nur einzelne Zelltypen der Blutkörperchen erkranken oder aber auch alle Zellen gleichzeitig erkranken. Letzteres hängt dann in der Regel damit zusammen, dass eine frühe Vorläuferzelle, auch Stammzelle genannt, verändert ist. Aus dieser Stammzelle entwickeln sich die roten und weißen Blutzellen sowie die Blutplättchen – folglich sind diese dann auch nicht gesund, da ja schon die Ursprungszelle erkrankt ist.
Martina Ihrig:
Welche Beschwerden können sich bei Erkrankungen des Blutsystems zeigen?
Dr. med. Ruth Reihs:
Dieses leitet sich schon aus den Aufgaben der Blutzellen ab.
Sind die weißen Blutkörperchen betroffen, so zeigen sich oft vermehrte Infektionen. Das können z.B. Atemwegsinfekte oder auch Infektionen anderer Organe sein.
Sind die Blutplättchen betroffen, kann es sein, dass es gehäuft zu Blutungen kommt, z. B. Nasenbluten oder vermehrt blutendes Zahnfleisch nach dem Zähneputzen. Oder auch deutlich vermehrte Blutergüsse schon nach kleinen Verletzungen.
Sind die roten Blutkörperchen erniedrigt, so fühlen viele Patienten sich schlapp, kurzatmig und klagen über Müdigkeit.
Martina Ihrig:
Wie kann eine Bluterkrankung erkannt werden und können die eben geschilderten Beschwerden auch andere Ursachen haben?
Dr. med. Ruth Reihs:
Es ist wichtig, die Beschwerden des Patienten ernst zu nehmen. Schon durch eine einfache Blutbildkontrolle können hier wegweisende Befunde erhoben werden. Natürlich können all die genannten Beschwerden auch ganz anders zu erklären sein und bei weitem nicht immer ist eine Bluterkrankung ursächlich verantwortlich für die geschilderten Symptome – doch noch einmal: dieses zu klären halte ich für sehr wichtig.
Martina Ihrig:
Über welchen Weg stellt sich der Patient in der Regel bei Ihnen vor?
Dr. med. Ruth Reihs:
Hat der Hausarzt eine Veränderung der Blutzellen diagnostiziert, wäre der nächste Schritt eine weitergehende Untersuchung bei einem Facharzt für Hämatologie und internistische Onkologie mit der Frage, um welche Erkrankung genau es sich handelt. Viele Bluterkrankungen können heute gut behandelt oder auch geheilt werden – nur muss bekannt sein, dass überhaupt eine Bluterkrankung vorliegt und um welche Erkrankung es sich dabei handelt.
Martina Ihrig:
Was macht die Hämatalogin?
Dr. med. Ruth Reihs:
Gerade bei Veränderungen der Blutzellen kann der Hämatologe über Untersuchungen, die die Blutzellen direkt betreffen, oft schon viele wertvolle Information erlangen. Dazu gehört das Betrachten und Differenzieren der Blutzellen unter dem Mikroskop ebenso wie Untersuchungen einer Blutprobe in Speziallaboratorien. Hier kann nach bestimmten Veränderungen an den Zellen gesucht werden oder auch die Chromosomen als Träger des Erbgutes können gelegentlich im Blut analysiert werden.
Zusätzlich können Substanzen in einer Blutprobe untersucht werden, die für eine normale Blutbildung notwendig sind, wie z. B. die Frage nach einer ausreichenden Eisenmenge oder bestimmten Vitaminen, ohne die keine ausreichende Menge an roten Blutkörperchen gebildet werden kann. Weiter kann schon über eine Blutanalyse oft ersichtlich werden, ob ein nachgewiesener Mangel an roten Blutkörperchen eher durch eine verminderte Bildung der Blutzellen oder durch einen verfrühten Abbau der Zellen zu erklären ist.
In bestimmten Fällen reichen die Informationen, die der Hämatologe über die Blutuntersuchung erlangen kann aber nicht aus, um eine definitive Diagnose zu stellen. Dann wird er ggf. über eine Untersuchung des Knochenmarkes sprechen. Auch hierbei handelt es sich um einen Eingriff, der ambulant erfolgen kann, jedoch aufwendiger ist als eine Blutentnahme. Ob dieses notwendig und/oder gewollt ist, sollte der Patient dann gemeinsam mit seinem Arzt entscheiden.
Wenn dann die Ursache der Bluterkrankung bekannt ist, würde der Hämatologe mit dem Patienten besprechen, wie eine Behandlung erfolgen kann. Manchmal kann die Erkrankung zwar nicht geheilt werden, aber dennoch können Beschwerden, z.B. über die Gabe von Blutkonserven deutlich gebessert werden.
Martina Ihrig:
Herzlichen Dank für das sehr aufschlussreiche Gespräch.
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Datum: 06.03.2012 - 16:41 Uhr
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