Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Unwort des Jahres
(ots) - Worte sind Waffen. Vielleicht sogar die
gefährlichsten. Das beweist die Jury, die das Unwort des Jahres 2011
gewählt hat, eindrucksvoll. Der Begriff "Döner-Morde" sei eine
"sachlich unangemessene, folkloristisch-stereotype Etikettierung" für
eine Mordserie und diskriminiere die Opfer in höchstem Maße. Mehr
noch, der Begriff, der wohl mal wieder auf dem Boulevard geboren
wurde, beschreibt nicht nur die falsche und laxe kriminalistische
Taktik bei der Aufklärung der Morde, er hat sie sogar manipuliert.
Denn er hält unter seiner bildhaften Oberfläche den kruden Subtext
bereit, dass es sich ja nur um Morde in einem bestimmten Milieu und
somit auch nur um Opfer aus einem bestimmten Milieu handele. Das ist
menschenverachtend. Seit 1991 wird das Unwort des Jahres gekürt. Und
jedes Jahr wieder denkt man, ob nun "alternativlos", "Herdprämie"
oder "betriebsratsverseucht" als Jahressieger hochploppt: Stimmt,
genau dieses Wort hat im vorigen Jahr genervt. Die Jury liegt
regelmäßig richtig und sie bewahrt und pflegt die deutsche Sprache.
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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder(at)ostsee-zeitung.de
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Datum: 17.01.2012 - 19:41 Uhr
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