Schwäbische Zeitung: Glückloser Glücksspielvertrag - Kommentar
(ots) - Das Hickhack um einen neuen 
Glücksspielstaatsvertrag ist beendet" - so lauteten gestern Meldungen
über den neuen Glücksspielstaatsvertrag. Ministerpräsidenten von 15 
Bundesländern unterzeichneten den Kontrakt, der den Markt für 20 
kommerzielle Anbieter öffnet. Nur Schleswig-Holstein bleibt außen vor
und bei seiner wesentlich liberaleren Lösung, die dortigen Sportklubs
bei der Sponsorensuche erhebliche Vorteile gegenüber der 
bundesrepublikanischen Konkurrenz bietet. So weit, so ungerecht.
   Doch Schleswig-Holstein ist nicht das Hauptproblem der neuen 
Regelung. Das Hauptproblem heißt EU. Der Europäische Gerichtshof 
hatte nämlich das deutsche Glücksspielmonopol, das europäische 
Konkurrenz benachteiligt, bereits im September 2010 für unzulässig 
erklärt. Die Rechtfertigung dieses Monopols, dass man auch auf die 
Suchtgefahr des Glücksspiels hinweise, ist heuchlerisch, wie das 
Plakat mit dem aktuellen Jackpot-Gewinn neben der Sucht-Warnung bei 
jedem Lotto-Schalter dokumentiert.
   Da die EU grundsätzlich gegen jegliche Behinderung des freien 
Wettbewerbs ist, stehen die Chancen schlecht, dass der deutsche 
Sonderweg beibehalten wird, auch wenn mit Toto-Lotto-Mitteln 
mancherlei sportlich-kulturell Gutes unterstützt wird. Die 
Europäische Kommission sollte den neuen Staatsvertrag billigen. Sie 
wird's allen Anzeichen nach nicht. Das ist schade, aber wohl 
unvermeidlich.
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Datum: 15.12.2011 - 21:30 Uhr
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