Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Film / Synchronisation
(ots) - Kulturkampf am Sofa
   Ende der Zwanzigerjahre war die Einführung des Tonfilms 
umstritten. Gerade Ästheten befürchteten, dass der Ton dem Bild die 
Kunst des Erzählens austreibt, und erklärten ihn zum Sündenfall. Die 
Austreibung aus dem Paradies ist zwar nicht eingetreten. Eine 
Verwirrung der Sprachen aber schon. Mit ihr erwachte ein ewiger 
Kulturkampf: Sind Filme nur im Original zu ertragen? Oder ist die 
Synchronfassung ein Kunstwerk von eigenem Wert?
   Letzteres meinen alle Liebhaber der Serie "Die 2", die bis heute 
für das Schnodderdeutsch der Synchron-Legende Rainer Brandt berühmt 
ist. Was gerade dieses Beispiel aber auch belegt: Übersetzungen 
altern schneller als das Original. Puristen argumentieren gern mit 
den Vorzügen des O-Tons für den Spracherwerb. Das ist stichhaltig, 
hat aber nicht mehr viel mit Kunst zu tun. Seit der Einführung der 
DVD hat jeder die Möglichkeit, selbst über die Tonspur zu 
entscheiden. Der Streit ist damit nicht beendet. Er hat sich nur ins 
Wohnzimmer verlagert.
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Datum: 29.11.2011 - 22:00 Uhr
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