Sprachloses Leiden / Weil demente Menschen Schmerzen nichtäußern können, werden sie oft falsch behan
(ots) - Wenn Demenzkranke plötzlich unruhig werden,
Wutanfälle bekommen oder Zuwendung ablehnen, denken Betreuer zu
selten daran, dass Schmerzen die Ursache sein können. "Solche
Verhaltensauffälligkeiten werden in vielen Fällen falsch gedeutet und
dann falsch behandelt", mahnt Privatdozent Dr. Matthias Schuler,
Geriater am Diakoniekrankenhaus in Mannheim, im Apothekenmagazin
"Senioren Ratgeber". Häufig würden Psychopharmaka verordnet. Dabei
wäre diesen Patienten mit einem geeigneten Schmerzmittel weitaus
besser geholfen. Da sie selbst ihre Schmerzen nicht benennen können,
müssen Ärzte und Pflegkräfte die Schmerzsignale objektivieren. Marco
Hufnagel vom "Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster" rät, die
Liste zur "Beurteilung von Schmerzen bei Demenz" einzusetzen. Mit
ihrer Hilfe werden Mimik, Körperhaltung, Atmung und Verhalten des
Kranken bewertet. Bei mehr als vier bis sechs von maximal zehn
Punkten ist ein Schmerzproblem sehr wahrscheinlich.
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Datum: 06.11.2011 - 09:00 Uhr
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