Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Friedenspreis des Buchhandels
(ots) - Die Literatur, sagte Peter von Matt in seiner
brillanten Laudatio auf Friedenspreisträger Boualem Sansal, "ist eine
langsame Gewalt. Aber es gibt keinen Felsen, der ihr auf Dauer
widerstehen könnte". Der Algerier selbst ist zu bescheiden, um sich
mit Lorbeer zu bekränzen, doch er weiß, dass Schriftsteller,
Philosophen, Intellektuelle "einen winzigen Beitrag" dazu geleistet
haben, dass frischer Wind durch die arabischen Staaten weht. Nicht
überraschend und doch ein wichtiges und richtiges Signal ist die
Vergabe des bedeutenden Preises an den nordafrikanischen
Schriftsteller. Ein starker Schulterschluss mit einem, der an die
Macht der Sprache, nicht der Gewehre glaubt. An einen, der nicht nur
die Unterdrückung im eigenen Land anprangert, sondern auch die
Politik Europas, das sich über Jahre mit den Diktatoren arrangierte,
sich ihnen sogar andiente, und auch jetzt wenig dazu beiträgt, den
Demokratisierungsprozess zu stärken. Sansal darf in Algerien nicht
veröffentlichen. Nur der riskanten Arbeit einiger Buchhändler ist es
zu verdanken, dass seine Bücher dort dennoch zirkulieren. Trotzdem
ist er geblieben. Mit jedem Wort leistet er Widerstand. Von
Kriegskunst versteht die Menschheit viel. Einer wie Sansal kann sie
die Kunst des Friedens lehren.
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Datum: 16.10.2011 - 19:31 Uhr
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