Landkreis und Agentur für Arbeit betreuen Langzeitarbeitslose ab 2012 gemeinsam
(LifePR) - Langzeitarbeitslose Menschen werden bislang vom Landkreis Karlsruhe und der Agentur für Arbeit Karlsruhe unabhängig voneinander betreut. Da dies aus rechtlichen Gründen nicht mehr möglich ist, muss eine Betreuung entweder in alleiniger Verantwortung durch den Landkreis in Form einer sogenannten "Optionskommune" oder in Form einer gemeinsamen Aufgabenerledigung durch Kreis und Arbeitsagentur in Form eines "Jobcenters" erfolgen. Aufgrund einer Fülle bereits bestehender sozialintegrativer Angebote und vorhandener Netzwerke hatte sich der Landkreis Karlsruhe neben zwölf anderen Kreisen in Baden- Württemberg auf einen von sechs Optionsplätzen beworben. Wie das Sozialministerium aktuell mitgeteilt hat, kommt er aber nicht zum Zuge, weshalb sich Kreis und Arbeitsagentur künftig in Form eines Jobcenters gemeinsam um die Betreuung von Langzeitarbeitslosen kümmern werden.
"Wir richten den Blick jetzt nach vorn", sagte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei einer Pressekonferenz. Die in die Bewerbung investierte Arbeit sei notwendig gewesen, um das wichtige sozialpolitische Thema optimal aufzubereiten und ins Bewusstsein der Kreisgremien zu rücken. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Karlsruhe Ingo Zenkner begrüßte die künftige Zusammenarbeit, weil dadurch die Stärken der Agentur und der Kommune optimal miteinander verbunden und die bisher schon gute Zusammenarbeit mit einem Jobcenter noch besser werden können. Dies sei auch notwendig, denn der Landkreis Karlsruhe gehöre zwar deutschlandweit zu den Kreisen mit den wenigsten konjunkturbedingten Arbeitslosen, dies bedeute aber, dass die vorliegende Arbeitslosigkeit strukturbedingt ist, deren Überwindung ungleich mehr Anstrengungen erfordere. Die notwendigen innovativen Ansätze könnten am erfolgversprechendsten in Zusammenarbeit mit den Kommunen erarbeitet werden.
Einig waren sich der Landrat und der Vorsitzende der Geschäftsführung darin, dass die Jobcenter in die Fläche gehen, das bedeutet, dass die bisherigen Außenstellen der Arbeitsagentur in Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Karlsruhe und Waghäusel nicht nur erhalten bleiben, sondern in Zukunft mit einem erweiterten Dienstleistungsangebot aufwarten. "Ziel ist eine regionale Arbeitsmarktpolitik", formulierten Dr. Christoph Schnaudigel und Ingo Zenkner übereinstimmend.
Nächster Schritt ist die Installierung eines gemeinsamen Steuerungskreises, um eine stimmige Organisation aufzubauen. Gesteuert wird das Jobcenter, das im Jahr 2012 seinen Betrieb aufnehmen wird von einem gemeinsam bestimmten Geschäftsführer und einer Trägerversammlung. Analog des Jobcenters der Stadt Karlsruhe soll auch ein Beirat bestellt werden.
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Datum: 31.03.2011 - 14:13 Uhr
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