Neue OZ: Kommentar zu Kulturpolitik / Archäologie / Museen
(ots) - Sphinxhafte Kunst der Diplomatie
Im ersten Moment klingt es nach einem Sieg der sachlichen
Vernunft: Ein deutscher Kulturstaatssekretär möchte eine Sphinx-Figur
an die Türkei zurückgeben, die ein bisschen arg lang, seit 1915, zur
Restaurierung in Deutschland gastierte. Schließlich hat ihr
Gegenstück, Sphinx Nr. 2, längst wieder heimgefunden. Doch solcher
Glauben an das Faire und Gute fällt mit Blick auf die Vorgeschichte
schnell wieder in sich zusammen. Erst Donnerstag hatte der türkische
Kulturminister ein Ultimatum bis Ende Juni gestellt: entweder Sphinx
zurück oder Schluss mit deutschen Ausgrabungen im anatolischen
Großprojekt Hattuscha. Nur diese Drohung, so steht zu befürchten,
zeigte jetzt prompte Wirkung. Wir lernen: Die Kunst der Diplomatie
übt sich immer noch nicht im Hohen, sondern im Tiefen, im
Waffenzeigen. Da scheint der ältere EU-Partner Deutschland keinen
Schritt weiter zu sein als der Anwärter Türkei. Neugierig macht
jetzt, ob die vergleichenden Sachargumente zum Behalten der
"Nofretete" ziehen. Sonst könnten die Ägypter schnell von den Türken
lernen.
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Datum: 25.02.2011 - 22:00 Uhr
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