Neue OZ: Kommentar zu München / Neuer Konzertsaal
(ots) - Keine Zeit für den radikalen Schnitt
Orchester von Weltrang, Konzertsäle von provinziellem Niveau: Der
schneidende Kontrast zeichnet das ewig lächelnde Gesicht der
Kulturstadt München wie eine hässliche Narbe. Weil andernorts neue
Konzerthäuser gebaut werden, wächst sich das Manko für München zum
handfesten Standortnachteil aus. Mit jedem Zentimeter, den Hamburgs
Elbphilharmonie in den Hafenhimmel wächst, steigt der Druck im Süden.
Hamburg zeichnet vor, was eine Philharmonie künftig sein kann: edles
Gefäß weithin ausstrahlender Festkultur. Braucht München einen
radikalen Schnitt? "Burn it", hatte Leonard Bernstein mit Blick auf
das viel gescholtene Gasteig seinerzeit geraten.
Wenn es so einfach ginge. Das Hamburger Beispiel ist kein
leuchtendes Vorbild. Die Frage nach der Angemessenheit von
Großprojekten wird zu Recht gestellt. Der Druck auf Etats wächst,
Kulturförderung wird in den nächsten Jahren insgesamt unter
erheblichen Druck geraten. Da ist es unklug, bloßem Prestigedenken zu
entsprechen. München braucht einen neuen Ort für seine Orchester. Das
ist unbestreitbar. Die Stadt könnte jedoch eine Lösung finden, die
einen neuen Trend vorzeichnet: Umbau statt Neubau, Adaption statt
Destruktion. Es klingt vernünftig, einen Hof der Residenz zu
überdachen - oder das Gasteig zu modifizieren. Burn it? Vielleicht
sagen die Münchener noch: Keep it!
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Datum: 02.01.2011 - 22:00 Uhr
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