InternetIntelligenz 2.0 - Zinsspreads auf europäische Anleihen: Finanzmärkte verstärken Druck zu mehr Haushaltsdisziplin

InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Zinsspreads auf europäische Anleihen: Finanzmärkte verstärken Druck zu mehr Haushaltsdisziplin

ID: 319996

Zinsspreads auf europäische Anleihen: Finanzmärkte verstärken Druck zu mehr Haushaltsdisziplin

(pressrelations) - nanzmärkte üben zunehmend Druck auf die Regierungen in Europa aus, um sie zu mehr Haushaltsdisziplin zu bewegen. Dies zeigt die Entwicklung der Zinsdifferenzen bei Staatsanleihen von zehn Euroländern seit Beginn der Europäischen Währungsunion (EWU). "Die Krise hat die Staatsverschuldung wieder in den Fokus der Finanzmärkte gerückt", sagte DIW-Expertin Kerstin Bernoth. "Die Märkte haben damit eine wichtige Funktion übernommen, die der Stabilitäts- und Wachstumspakt als ?zahnloser Tiger? nicht erfüllt." Dies unterstreiche die Bedeutung einer Haushaltskonsolidierung für die hochverschuldeten Länder Europas. "Die Einführung gesamt-europäischer Staatsanleihen mit gemeinschaftlicher Haftung - sogenannte Euro-Bonds oder e-Bonds, in Kombination mit einem durchsetzungsschwachen EU-Regelwerk, würde auch noch die letzte disziplinierende Instanz, nämlich die Marktdisziplin, außer Kraft setzen", warnte Kerstin Bernoth.

Zinsunterschiede sind seit der Finanzkrise steil angestiegen
In den Jahren vor der Finanzkrise hatten die Finanzmärkte eine recht eingeschränkte Risikowahrnehmung und unterschieden kaum zwischen hoch- und niedrig verschuldeten Ländern. Doch bereits Ende 2006, also zwei Jahre vor dem Zusammenbruch der Investment Bank Lehman Brothers, wurden die Finanzmärkte generell risikoscheuer. Viele Anleger begannen damals schon, ihr Portfolio in vermeintlich sicherere deutsche Staatsanleihen umzuschichten. Deutschland erhielt einen Zinsvorteil als "Sicherer Hafen", und die Zinsspreads anderer Länder stiegen. Mit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 erhöhten die Märkte ihren Preis für das eingegangene Kreditrisiko, indem sie stärker auf die Schuldenquote eines Landes reagierten: Allein bis Ende 2008 verdreifachte sich der Anstieg der Zinsspreads als Reaktion auf eine Schuldenerhöhung. Nach einer kurzen Beruhigungsphase infolge massiver Stützungsmaßnahmen stiegen die Risikoprämien einiger Länder mit dem Beginn der europäischen Staatsschuldenkrise Ende 2009 erneut steil an, wobei die Märkte erstmals nun auch auf einen Anstieg der Defizitquote reagierten.




Märkte waren vor der Krise zu optimistisch
Der derzeitige Anstieg der Risikoprämien auf Staatsanleihen bestimmter Länder ist vor allem eine Korrektur einer zuvor zu optimistisch bewerteten Risikoeinschätzung auf den Finanzmärkten. Insbesondere die Zinsen auf griechische Staatsanleihen waren über einen langen Zeitraum viel zu niedrig, "Wenn man den tatsächlichen Schuldenstand Griechenlands betrachtet, hätte Griechenland viel höhere Zinsen für seine Anleihen bezahlen müssen. Offenbar haben sich nicht nur Regierungen, sondern auch die Finanzmärkte von der geschönten griechischen Statistik täuschen lassen", sagte Bernoth. Eine strikte Haushaltskonsolidierung Griechenlands könnte nun den Bondmarkt erheblich entlasten.

Zinsspreads auf europäische Anleihen: Finanzmärkte verstärken Druck zu mehr Haushaltsdisziplin. Von Kerstin Bernoth und Burcu Erdogan. In: Wochenbericht 51-52/2010


Pressestelle
Renate Bogdanovic
Susanne Marcus
presse(at)diw.de

Mohrenstraße 58
10117 Berlin

Telefon: +49-30-897 89-249 oder -493
Telefax: +49-30-897 89-200

Presse-Handy außerhalb der Bürozeiten: +49-174-319-3131

www.diw.de
facebook.com/diw.de
twitter.com/DIW_Berlin

Weitere Infos zu diesem Fachartikel:

Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Ãœberprüfungsantrag noch 2010 sichert Ansprüche Software AG vollzieht Verschmelzung mit IDS Scheer
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 22.12.2010 - 14:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 319996
Anzahl Zeichen: 0

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Dieser Fachartikel wurde bisher 158 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Zinsspreads auf europäische Anleihen: Finanzmärkte verstärken Druck zu mehr Haushaltsdisziplin"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.222
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 2
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 254


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.