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Prostatakrebs – Austrian Life Science Award für klinische Forschung

ID: 290355

PhD-Studentin der Medizinischen Universität Wien mit hochdotiertem Wissenschaftspreis
ausgezeichnet

(IINews) - Mariam Anees, eine 26-jährige PhD-Studentin der Medizinischen Universität Wien, wurde
gestern Abend mit dem Austrian Life Science Award (ALSA) ausgezeichnet. Als
Hauptpreisträgerin erhielt sie 10.000 Euro Preisgeld für ihren Beitrag zur klinischen
Forschung der Arbeitsgruppe Urologische Tumoren. Diese untersucht einen vom TRAIL-
Protein initiierten Schutzmechanismus in Prostatakrebszellen. Mariam Anees hat es
geschafft, Anhaltspunkte für genauere Prognosen und innovative Therapien bei
fortgeschrittenem Prostatakrebs zu finden. Dieser Erfolg, der zur Verleihung des ALSA
führte, gelang der aus Pakistan stammenden Studentin dank ihres engagierten Umfelds in
nur zwei Jahren. Ihre Ergebnisse wurden im Fachjournal Cancer publiziert.


Ergebnisse "junger Forschung" aus Österreich zu ehren ist das Ziel des Austrian Life
Science Awards (ALSA). Der vom Magazin Chemiereport als Initiator und dem
Glücksspielkonzern NOVOMATIC AG als Hauptsponsor vergebene Preis honoriert die
Leistung von Nachwuchswissenschaftlern, die exzellent forschen, praxisbezogene
Umsetzungen im Blickfeld haben und ihre Forschungsergebnisse anschaulich
beschreiben. Der Wissenschaftspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde gestern Abend
verliehen. Hauptpreisträgerin ist die 26-jährige Mariam Anees, eine PhD-Studentin der
Arbeitsgruppe Urologische Tumoren an der Medizinischen Universität Wien, die erst vor
knapp zwei Jahren aus Islamabad, Pakistan, nach Wien kam.

Karrierepfad: TRAIL
Mariam Anees erhielt 2007 eines der begehrten Stipendien der pakistanischen Higher
Education Commission für ein Doktoratsstudium in Österreich. Dieses von der
Österreichische Austauschdienst (OeAD)-GmbH verwaltete Programm öffnete ihr den Weg
in die Arbeitsgruppe Urologische Tumore unter der Leitung von Prof. Michael Krainer.
Dessen Team erweckte bereits wiederholt internationale Aufmerksamkeit mit vom




Wissenschaftsfonds FWF geförderten Arbeiten zu einem als TRAIL bezeichneten
Schutzprotein des Körpers. Prof. Krainer sagt zum Erfolg von Mariam Anees: "Mariam hat
schon in Pakistan ihr Talent gezeigt: Jahrgangsbeste ihres Bachelor-Studiums und ein
Stipendium der Quaid-e-Azam University in Islamabad für ihre Master-Studien sprechen für
sich. Dass ihre Mitarbeit am TRAIL-Projekt so rasch mit einer Publikation in Cancer und
dem Wissenschaftspreis ALSA anerkannt wird, freut mich riesig und ist wohlverdient."

Mit TRAIL erforscht die Gruppe um Prof. Krainer ein Protein, das den so genannten
programmierten Zelltod (Apoptose) von Tumorzellen auslösen kann. Damit hat das Protein
eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Krebs, wie z. B. Eierstock- und Prostatakrebs.
Deren Tumorzellen entwickeln aber immer wieder Mechanismen, um der Wirkung von
TRAIL zu entgehen. Genau auf jene Mechanismen beim Prostatakrebs konzentriert sich
die Arbeit von Mariam Anees: "Wir verglichen Muster von Prostatakarzinomen mit jenen
von gesundem Prostatagewebe. In 99,5 Prozent aller untersuchten Krebsgewebe
deuteten die Proteinmuster eine reduzierte Aktivität des TRAIL-Reaktionsweges an",
erklärt Mariam Anees. Der Schutz, den TRAIL gegen Tumore bietet, war in diesen
Geweben also geschwächt.

Wegweisende TRAIL-Ergebnisse
Diese Ergebnisse von Mariam Anees zeigen, welche Rolle TRAIL für die Entwicklung von
Prostatakrebs spielt. Zusätzlich stellte sie noch eine weitere Auffälligkeit fest: Mit
steigender TRAIL-Konzentration in der direkten Tumorumgebung steigt das rückfallfreie
Überleben von Patienten an. Ein Effekt, der unabhängig von anderen prognostischen
Markern auftrat. Dazu Mariam Anees: "Damit kann durch Messung der TRAIL-
Konzentration eventuell eine Aussage über den weiteren Krankheitsverlauf getroffen
werden." Damit und dank der Möglichkeit, TRAIL auch als Therapieansatz zu verwenden,
erfüllen die Arbeiten von Mariam Anees ein wichtiges Kriterium, auf das bei der Auswahl
zum ALSA besonders Wert gelegt wurde: die Integration der Forschungsergebnisse ins
tägliche Leben.

Tatsächlich werden derzeit Therapeutika getestet, die den TRAIL-abhängigen
Schutzmechanismus des Körpers aktivieren sollen. Da für deren effizienten Einsatz ein
tiefgehendes Verständnis der relevanten Reaktionswege wichtig ist, hat Prof. Krainer diese
bereits für den Eierstockkrebs näher erforscht – und nun gemeinsam mit Mariam Anees
und seinem Team ebenfalls für Prostatakrebs.


Originalpublikation: Recurrence Free Survival in Prostate Cancer is Related to Increased
Stromal TRAIL Expression. M. Anees, P. Horak, A. El-Gazzar, M. Susani, G. Heinze, P.
Perco, M. Loda, R. Lis, M. Krainer, and W. K. Oh. CANCER, September 2010

Ein Foto der Preisträgerin erhalten Sie auf Anfrage bei PR&D.

Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Dr. Michael Krainer
Medizinische Universität Wien
1090 Wien
T +43 / 664 / 183 76 77
E michael.krainer(at)meduniwien.ac.at

Redaktion & Aussendung:
PR&D - Public Relations für Forschung & Bildung
Mariannengasse 8
1090 Wien
T +43 / 1 / 505 70 44
E contact(at)prd.at

Wien, 5. November 2010

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Datum: 08.11.2010 - 08:51 Uhr
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Kategorie:

Gesundheit & Medizin


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