Baukonferenz ''Konversion'' in Kitzingen
Baukonferenz ''Konversion'' in Kitzingen
(pressrelations) - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert "Sonderförderprogramm des Bundes für von Bundeswehrreform betroffene Städte und Gemeinden" - Baukonferenz ''Konversion'' in Kitzingen "Für alle Bundeswehrstandorte, die im Zuge der beabsichtigten Reformen geschlossen werden, muss der Bund ein Förderprogramm für die Militärkonversion und die strukturellen Folgen in den Kommunen auflegen", fordert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der heute auf einer Baukonferenz in Kitzingen über Potentiale und Chancen der Konversion militärischer Liegenschaften im Bereich der Städtebau- und Wohnraumförderung, des Straßenbaus und des Staatlichen Hochbaus informierte. Seit den 90er-Jahren sind bei der Bundeswehr und den Gaststreitkräften massive Veränderungen im Gange. Mit der Schließung militärischer Standorte geht ein Strukturwandel einher, der von den betroffenen Städten und Gemeinden eine Neuausrichtung ihrer Stadt- und Ortsentwicklung verlangt. Konversionsprozesse dauern meist mehr als zehn Jahre und erfordern erhebliche planerische, organisatorische und finanzielle Leistungen. Das Bayerische Staatsministerium des Innern und die Oberste Baubehörde unterstützen die Kommunen dabei im Rahmen der Städtebauförderung und des Stadtumbaus, durch Initiativen der Wohnraumförderung und mit Impulsen durch staatliche Projekte im Hochbau und Straßenbau.
Nun wird auch die bevorstehende Bundeswehrreform unweigerlich zur Schließung weiterer Standorte führen. Angesichts der Erfahrungen mit dem Rückzug von Streitkräften fordert Herrmann den Bund auf, ein Sonderprogramm für alle betroffenen Kommunen aufzulegen, insbesondere in strukturschwachen Regionen. "Jahrzehntelang waren die Standortkommunen gute Partner der Bundeswehr. Der Bund kann sich hier nicht sang- und klanglos verabschieden. Die Kommunen brauchen massive Unterstützung, um sich neu orientieren zu können."
Die Städtebauförderung hat für die Konversionsprozesse eine zentrale Bedeutung. "Die vom Bund beabsichtigten Mittelkürzungen bei der Städtebauförderung sind deshalb absolut fehl am Platze", sagte der Innenminister. Bayern setzt seit rund zwei Jahrzehnten erfolgreich einen Schwerpunkt bei der Militärkonversion. Viele Kommunen wie Amberg, Augsburg, Fürth, Murnau, Neu-Ulm, Passau und Schwabach profitierten schon von diesem Instrument. Eine besondere Herausforderung sind die Militärkonversion im ländlichen Raum. Hier ist der Unterstützungsbedarf weit höher als das zur Verfügung stehende Kontingent.
Modellprojekte des Experimentellen Wohnungsbaus und die Wohnraumförderung haben dazu beigetragen, dass in Augsburg, Erlangen, Dörfles-Esbach, Fürth und Neu-Ulm attraktive, familienfreundliche Wohnquartiere auf Konversionsflächen entstanden sind. Auch der Vorrang der Innenentwicklung in den Förderbestimmungen der Wohnraumförderung unterstützt die Konversionsaktivitäten bayerischer Kommunen.
Eine wichtige Säule des Staatlichen Hochbaus ist der Hochschulbau. Größere staatliche Infrastrukturprojekte wie Hochschulen oder Ämtergebäude konnten bereits mehrfach auf innerstädtischen ehemaligen militärischen Brachflächen angesiedelt werden. "Aus mancher Kasernenfläche ist auf diese Weise ein belebter, attraktiver Stadtteil entstanden, in jedem einzelnen Fall ein Riesengewinn für die betroffene Stadt und Region." betont Herrmann.
In Würzburg wird gerade das ehemalige Gelände der US-Streitkräfte, die ''Leighton Barracks'' für Hochschulzwecke ausgebaut. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Universitätscampus bot die Konversionsfläche eine einmalige Chance, rasch und kostengünstig den zusätzlichen Raumbedarf zu decken. Grundlage für die Weiterentwicklung des Geländes ist ein schon abgeschlossner städtebaulich-landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb.
Herrmann weiter: "Für die wirtschaftliche Neuorientierung der Kommunen ist ebenso ein gut ausgebautes kommunales Straßennetz erforderlich. Der Freistaat Bayern hilft hier mit staatlichen Fördermitteln. Bei der Verbesserung der Verkehrsanbindung von Konversionsflächen unterstützen wir die Kommunen mit Geldern nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (BayGVFG) bestmöglich."
Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern veranstaltet landesweit Baukonferenzen, um mit den politischen Mandatsträgern, ihren Partnern bei den Kommunen, Behörden und in der freien Wirtschaft ins Gespräch zu kommen. Die Baukonferenzen sind Teil der Initiative ''Zukunft Bauen Bayern''. Kitzingen wurde als Veranstaltungsort gewählt, weil sich dort durch den vollständigen Abzug der US-Army besonders große Konversionsflächen (400 Hektar) zur neuen Verwendung anbieten.
Der Konversionsprozess in Kitzingen wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms ''Stadtumbau West'' begleitet. Kitzingen profitiert dabei von der im Frühjahr vom Ministerrat beschlossenen Härtefallregelung der Städtebauförderung. Die weiteren Planungen zur Umstrukturierung werden mit einem erhöhten Fördersatz von 80 Prozent gefördert. Mit der Stadtumbauförderung wird Kitzingen auch bei der weiteren Profilierung als Tourismus- und Weinort unterstützt. Ein Leuchtturmprojekt ist die Neugestaltung der Mainpromenade. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms ''Stadtumbau West'' hat Kitzingen in den letzten fünf Jahren 2,5 Millionen Euro staatliche Finanzhilfen erhalten.
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Datum: 10.09.2010 - 11:16 Uhr
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