Der Tagesspiegel: Kritik an Ernst auch aus Linkspartei in NRW
(ots) - Nach Attacken aus mehreren ostdeutschen
Landesverbänden kritisiert jetzt auch die Linkspartei in
Nordrhein-Westfalen den Bundesvorsitzenden Klaus Ernst. Landeschef
Hubertus Zdebel sagte dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe), er
erwarte im Fall Ernst "mehr Transparenz", sowohl was seine
umstrittenen Reiseabrechnungen beim Bundestag angehe, als auch zur
Debatte um seine Bezüge und angebliche Manipulationen der
Mitgliederzahlen in dessen Heimat Bayern. "Natürlich ist das ein
Thema in unserem Landesverband." Der im Mai zusammen mit Gesine
Lötzsch an die Spitze gewählte Ernst sei noch zu kurz im Amt, beide
hätten bisher nicht wirklich Akzente setzen können. "Wie mit den
Vorwürfen umgegangen wird, ist jetzt ein Test." Es habe "Fehler,
mindestens aber Kommunikationsprobleme" gegeben. Der jetzt
entstandene Bild nannte Zdebel für die Linke "fatal". Etwa für
Hartz-IV-Empfänger seien die Meldungen über die Zulagen des
Vorsitzenden "schwer zu verdauen". Offenheit sei zwingend. "Da sind
wir Genossen und Wählern verpflichtet". Thüringens Fraktionschef Bodo
Ramelow sagte dem "Tagesspiegel", er sei "nicht glücklich", dass die
Partei sich seit Wochen ununterbrochen mit sich selbst beschäftige.
Die neue Führung müsse "in die Offensive kommen". Die Diskussionen
um Ernst nannte er ein "Sommerloch-Theater, so überflüssig wie ein
Kropf". Alle in der Partei hätten doch gewusst, "dass IG-Metaller
etwas barocker sind", sagte er in Anspielung auf dessen frühere
Gewerkschaftsfunktion.
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Datum: 17.08.2010 - 16:23 Uhr
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