WAZ: Eine Schande. Kommentar von Theo Schumacher
(ots) - Wer und was die Tragödie bei der Loveparade
wirklich ausgelöst hat, ist auch nach dem gestrigen - vorläufigen -
Bericht des Innenministers nicht hundertprozentig klar. Die
Duisburger Polizei hatte kaum Zeit, alle Fakten zusammenzutragen. Die
erhobenen Vorwürfe geben vor allem ihre Sicht der skandalösen
Ereignisse wieder. Auch die Stadt und der Veranstalter werden noch
angehört werden müssen. Und das Verhalten der Polizei wird weiterhin
zu hinterfragen sein.
Dennoch verfestigt sich der böse Verdacht, dass die Organisation
zu keinem Zeitpunkt einer Mega-Veranstaltung vom Schlage der
Loveparade gewachsen war. Um die Raver-Party mit ihren handfesten
wirtschaftlichen Interessen und dem erhofften Image-Gewinn für
Duisburg gegen jede Kritik durchzupauken, wurden schwerwiegende
Bedenken ignoriert und grobe Sicherheitsmängel in Kauf genommen. Das
alles, wie es aussieht, mit behördlicher Erlaubnis.
Allein das Konzept mit einem Tunnel als einzigem Zugang für
Hunderttausende hätte niemals akzeptiert werden dürfen. Ein völlig
überforderter Ordnungsdienst, zu wenig Sicherheitskräfte, eine
Genehmigung auf den letzten Drücker - und gegenseitige
Schuldzuweisungen zuhauf. Bezahlen mussten 21 Besucher mit ihrem
Leben und viele hundert Menschen, die verletzt sind und
traumatisiert. Es ist eine Schande.
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Datum: 28.07.2010 - 19:51 Uhr
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