InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

WAZ: Katastrophe in Duisburg - Was die Tragödie mit uns macht. Leitartikel von Thomas Wels

ID: 234269


(ots) - Das Grauen der Duisburger Katastrophe sitzt tief, es
erschüttert nicht nur das Ruhrgebiet. Deutschland und die Welt sind
schockiert und voller Trauer. Die Panik in den Gesichtern, die
Menschenmassen ohne Ausweg - diese Tragödie kommt so nahe an uns
heran wie es selten eine Katastrophe zuvor tat.

Niemand kann sich dieser Urangst der Ausweglosigkeit entziehen.
Umso verständlicher ist das Bedürfnis, die Ursachen, die Schuldigen
ausfindig zu machen. Schon, um für sich selbst einen Ausweg aus der
Ausweglosigkeit zu finden. Das ist nur allzu menschlich.

Aufklärung tut Not, Ruhe bewahren aber auch. Morddrohungen gegen
den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland, die die
Evakuierung seiner Familie nötig machen - das geht entschieden zu
weit.

Es geht auch an der Sache vorbei, nun eine Ursache im vermeintlich
mausgrauen Ruhrgebiet zu suchen, das immer schon mal gerne Metropole
sein wollte, aber - in Hamburg und Berlin haben sie's ja immer schon
gewusst - keine ist. Viele Politiker und Kulturschaffende haben sich
- wie auch wir als Zeitung - für die Loveparade im Revier stark
gemacht. Wie wir auch das Still-Leben auf der A 40 begrüßt haben.

Nicht, dass das Revier dank solcher Großereignisse den
Strukturwandel bewältigen und daran wirtschaftlich genesen könnte.
Das ist Unsinn. Und doch haben die Paraden in Essen und Dortmund,
mehr noch die Tafel auf dem Ruhrschnellweg den Menschen viel gegeben:
den Jungen - was bei vielen Älteren durchaus auf Unverständnis stieß
- eine Mega-Party, und den Ruhrgebietlern ein erstes gemeinsames
Volksfest auf der Schlagader dieser Region. Es waren tolle
Veranstaltungen mit fröhlichen Menschen. Niemand hat sich vor der
Loveparade öffentlich dafür eingesetzt, die Sicherheit
hintanzustellen. Wer sich ein solches Ereignis wünscht, geht von




einem sicheren Fest aus. Die Standortfrage wurde gleichwohl immer
wieder thematisiert.

Es muss erlaubt sein, allzu schnelle Einwände kritisch zu
hinterfragen und Alternativen einzufordern. Wir sollten es dem
Schrecken nicht gestatten, uns zu lähmen. Es muss nach dem Unglück
möglich bleiben, auch Großes zu denken.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de

Weitere Infos zu diesem Fachartikel:

Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 27.07.2010 - 19:42 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 234269
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Essen


Telefon:

Kategorie:

Politik & Gesellschaft


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 310 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"WAZ: Katastrophe in Duisburg - Was die Tragödie mit uns macht. Leitartikel von Thomas Wels"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Westdeutsche Allgemeine Zeitung



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.218
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 147


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.