Rheinische Post: Chefwechsel bei BP
(ots) - Ein Kommentar von Thomas Reisener:
Der Öffentlichkeit ist eigentlich völlig egal, wer Chef von BP
ist. Hauptsache, der Ölkonzern bekommt endlich die Katastrophe am
Golf von Mexiko in den Griff. Gerade deshalb ist die Nachricht vom
Chefwechsel bei BP aber wichtig. Er ist ein starkes Indiz dafür, dass
der Konzern inzwischen zumindest selbst an eine zeitnahe Lösung des
Problems glaubt. Denn wer auch immer neuer BP-Chef wird: Sprudelt das
Öl nach dessen Ernennung noch wochenlang weiter ins Meer, wird auch
der Neue sich nicht mehr auf dem Chefsessel halten können - und BP
hätte den nächsten Top-Manager verbrannt. Insofern macht der
Chefwechsel Mut. Medienberichten zufolge soll Bob Dudley an die
BP-Spitze treten. Der Südstaaten-Amerikaner hat die
Sicherungsarbeiten am Golf von Mexiko verantwortet, nachdem Noch-Chef
Hayward daran gescheitert war. Ist das Loch endlich gestopft, wird
Dudley das Überleben von BP sichern müssen. Eine weniger wichtige,
aber ähnlich schwierige Aufgabe. Denn Experten schätzen die Kosten
für die Ölkatastrophe auf 100 Milliarden Dollar. Seit ihrem Ausbruch
hat BP 40 Prozent an Wert verloren - und ist damit reif für eine
feindliche Übernahme.
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Datum: 25.07.2010 - 20:49 Uhr
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