RNZ: 19 Leben - Kommentar zur Loveparade
(ots) - Von Christian Altmeier
Auch zwei Tage nach dem Drama von Duisburg herrschen vor allem
Trauer und Fassungslosigkeit. Das Ausmaß des Unglücks ist für alle,
die nicht dabei gewesen sind, schier unvorstellbar - und wird die,
die es vor Ort miterlebt haben, wohl nie wieder loslassen. Die nach
vielen Katastrophen allenfalls rhetorische Frage nach dem Warum ist
in diesem Fall mehr als ein Ausdruck der Hilflosigkeit. Es ist eine
juristisch relevante Frage, der die Staatsanwaltschaft bereits
nachgeht. Warum etwa gab es nur einen, viel zu engen Zugang zu einem
Gelände, das für die Veranstaltung offensichtlich zu klein war? Warum
wurden die zahlreichen Warnungen im Vorfeld ignoriert? Und warum
haben die Sicherheitskräfte nicht früher reagiert? Zwar sollte man
sich gerade angesichts des Ausmaßes der Katastrophe vor vorschnellen
Schuldzuweisungen hüten. Dennoch verdichten sich die Hinweise, dass
die Veranstalter, die vor allem am Profit interessiert waren, und die
Stadt Duisburg, die mit einer Großveranstaltung für die Jugend
glänzen wollte, sich allzu leichtfertig über erkennbare Risiken
hinweggesetzt haben. Als Vorbild hätte hier Bochum dienen können, das
die Loveparade im vergangenen Jahr wegen Sicherheitsbedenken
ausfallen ließ. Doch anscheinend sollte die Veranstaltung in diesem
Jahr um jeden Preis wieder stattfinden. Ein Preis, den 19 junge
Menschen mit ihrem Leben bezahlt haben.
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Datum: 25.07.2010 - 20:28 Uhr
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