Zukunftspakt Pflege: Richtige Ansätze - aber noch kein großer Wurf
Die Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten in Deutschland e.V. (BdSAD) bewertet die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe"Zukunftspakt Pflege"verhalten optimistisch.

(IINews) - Berlin, 19. Dezember 2025 - Die Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten in Deutschland e.V. (BdSAD) bewertet die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe"Zukunftspakt Pflege"verhalten optimistisch. Die vorgelegte Roadmap enthält wichtige Ansätze für eine stabilere, präventionsorientierte und bürgernahe Pflege.
"Es ist zu begrüßen, dass die häusliche Pflege stärker in den Mittelpunkt rückt", erklärt Carolin Favretto, Vorsitzende des Vorstands der BdSAD."Mehr Unterstützung vor Ort, besser verzahnte Beratung und ein klarer Präventionsfokus können Pflegebedürftigkeit verzögern und Überforderungssituationen vermeiden - ein wichtiges Signal, auch für pflegende Angehörige."
Positiv bewertet die BdSAD zudemÜberlegungen zu flexibleren Leistungsbudgets, zum Bürokratieabbau und zur stärkeren Rolle der Kommunen, insbesondere in unterversorgten Regionen.
Bislang zu wenig berücksichtigt wird jedoch eine essenzielle Säule der häuslichen Pflege: die Alltagsunterstützung. Qualifizierte Alltags- und Seniorenassistenzen fördern Selbstständigkeit, entlasten Angehörige und wirken präventiv."Hier besteht weiterhin erheblicher Nachholbedarf - sowohl bei Anerkennung als auch bei einer verlässlichen Finanzierung", so Favretto.
Insgesamt bleibt das Papier aus Sicht der BdSAD hinter den Erwartungen an eine umfassende Pflegereform zurück."Der große Wurf fehlt. Notwendig sind integrierte Ansätze, die Pflege, Gesundheit und soziale Unterstützung stärker zusammendenken."
Konkret empfiehlt die BdSAD den Blicküber den Tellerrand: Konzepte wie"Social Prescribing"wie es im Vereinigten Königreich bereits umgesetzt wird, sind zeitgemäß. Die gezielte Vermittlung sozialer und kommunaler Angebote"auf Rezept"kann Einsamkeit undÜberforderung frühzeitig entgegenwirken. Als positives regionales Beispiel nennt die BdSAD die Stadt Hannover, wo kommunale Seniorenarbeit, Beratung und Gesundheitsförderung erfolgreich vernetzt sind. Solche Modelle sollten bundesweit gefördert und in die Regelversorgung überführtwerden.
Abschließend appelliert die BdSAD an Bund und Länder, die Praxis frühzeitig einzubeziehen und die Reform konsequent weiterzuentwickeln."Die Ergebnisse sind eine gute Grundlage - entscheidend ist nun eine Umsetzung, die Pflegebedürftige, Angehörige und Fachkräfte spürbar entlastet", so Favretto.
In dieser Presseinformation wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
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Datum: 19.12.2025 - 12:00 Uhr
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