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Vom Vorsatz zur Umsetzung: Was beim Rauchstopp wirklich hilft

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(ots) - Zum Jahreswechsel fassen viele Menschen den Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören. Aus gesundheitlicher Sicht gibt es kaum ein besseres Anliegen. Gleichzeitig zeigt die Forschung, dass ein dauerhafter Rauchstopp selten allein durch Willenskraft gelingt.

"Entscheidend sind realistische Ziele, eine gute Vorbereitung und der Zugang zu wirksamen Unterstützungsangeboten", erklärt der Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver. Er fasst das aus seiner Sicht richtige Vorgehen so zusammen:"Erstens, den richtigen Zeitpunkt wählen. Ein grauer erster Januarmorgen ist das vielleicht gerade nicht. Zweitens, falls nötig, passende Ersatz-/Übergangsprodukte suchen. Das können Nikotin-Pflaster oder -Kaugummis, aber auch E-Zigaretten sein, um über den ersten Entzug zu kommen. Drittens, Unterstützung suchen unddrüber sprechen. Wenn das alles nicht funktioniert: neuen Mut schöpfen und von vorne beginnen, den Wenigsten gelingt es beim ersten Versuch."

Denn das Rauchen von Verbrennungszigaretten zählt weiterhin zu den größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken in Deutschland. Jährlich sterben über hunderttausend Menschen vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums. Besonders in Zeiten hoher gesellschaftlicher Belastungen zeigt sich, dass Stress, Unsicherheit und psychische Beanspruchung den Ausstieg erschweren und den Konsum sogar verstärken können.

Für die Rauchentwöhnung stehen heute verschiedene evidenzbasierte Methoden zur Verfügung. Klassische Nikotinersatztherapien wie Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten oder Inhaler können Entzugssymptome wirksam lindern. Besonders erfolgreich sind diese Ansätze, wenn sie kombiniert und durch verhaltenstherapeutische Angebote ergänzt werden. Beratungen, Gruppenprogramme oder digitale Anwendungen helfen dabei, Konsummuster zu erkennen, Routinen zu verändern und Rückfällen vorzubeugen.

Aus fachlicher Sicht ist es zudem wichtig, zwischen der Nikotinabhängigkeit und den gesundheitlichen Schäden der Tabakverbrennung zu unterscheiden."Derüberwiegende Teil der schweren Erkrankungen entsteht nicht durch das Nikotin selbst, sondern durch die Verbrennungsprodukte der Zigarette. Schadensminderung bedeutet deshalb, Menschen schrittweise von der Tabakverbrennung wegzuführen und damit ihre gesundheitlichen Risiken deutlich zu senken", sagt der Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver.





Für stark abhängige Raucherinnen und Raucher können risikoreduzierte Alternativen wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer daher eine sinnvolle Übergangslösung darstellen. Internationale Studien zeigen, dass der Umstieg auf solche Produkte die Belastung durch Schadstoffe deutlich senkt und vielen Menschen den vollständigen Ausstieg aus der Tabakverbrennung ermöglicht. Dieser Harm Reduction Ansatz wird von zahlreichen Fachgesellschaften als pragmatische Ergänzung zur klassischen Rauchentwöhnung bewertet.

Auch der Zeitpunkt des Rauchstopps spielt eine wichtige Rolle. Fachleute empfehlen, den Ausstieg nicht zwingend auf den ersten Arbeitstag im neuen Jahr zu legen. Wer bereitsüber die Feiertage die letzte Zigarette raucht, kann die erste Phase des Entzugs in einer ruhigeren Umgebung bewältigen. Wärme, regelmäßige Mahlzeiten, soziale Nähe und bewusste Ablenkung wie Sport, Sauna o.ä. können helfen, Entzugssymptome besser abzufedern als unter dem Alltagsdruck im Januar.

Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist soziale Unterstützung. Die Einbeziehung von Freundinnen, Freunden und Angehörigen erhöht die Verbindlichkeit und bietet Rückhalt in schwierigen Momenten. Studien zeigen, dass Menschen, die ihren Rauchstopp offen kommunizieren, häufiger erfolgreich bleiben als jene, die den Ausstieg allein bewältigen wollen.

"Es gibt keinen einzigen richtigen Weg zur Rauchfreiheit. Erfolgreich ist, was Menschen langfristig von der Zigarette wegbringt. Der richtige Zeitpunkt, ein passendes Substitutionsprodukt und soziale Unterstützung sind dabei entscheidend", sagt der Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver.

Mehr dazu auch unter folgendem Link (https://www.youtube.com/watch?v=bGkMHOHTY-M) auf dem Youtube-Kanal von Prof. Dr. Heino Stöver

Pressekontakt:

Prof. Dr. Heino Stöver
Telefon: +49 162 133 45 33
heino.stoever(at)fra-uas.de


Original-Content von: Prof. Dr. Heino Stöver - Sozialwissenschaftliche Suchtforschung, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 18.12.2025 - 10:54 Uhr
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