Apotheken sichern Arzneimittelversorgungüber die Feiertage - trotz schwieriger Rahmenbedingungen

(ots) - Vor-Ort-Apotheken in Nordrhein bleiben unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung
Auch an den bevorstehenden Feiertagen ist die Arzneimittelversorgung in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf zuverlässig gesichert. Die Apotheken vor Ort gewährleisten über ihren flächendeckenden Notdienst rund um die Uhr die Abgabe dringend benötigter Medikamente mit qualifizierter Beratung. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur medizinischen Grundversorgung - selbst unter spürbar schwieriger werdenden Rahmenbedingungen.
Thomas Preis, Präsident der ABDA und Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein betont die zentrale Rolle der Vor-Ort-Apotheken:"Werüber die Feiertage dringend Arzneimittel benötigt, findet stets eine diensthabende Apotheke in erreichbarer Nähe."Der tägliche Wechsel des Notdienstes von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr des Folgetages stelle sicher, dass Patientinnen und Patienten jederzeit auf kompetente Unterstützung zählen können, verdeutlicht Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein und der Bundesapothekerkammer.
Notdienst als tragende Säule der Gesundheitsversorgung
Der Apothekennotdienst zählt zu den wichtigsten und zugleich anspruchsvollsten Aufgaben der öffentlichen Apotheken. Allein im Jahr 2024 leisteten die Vor-Ort-Apotheken bundesweit rund 380.000 Notdienste: ein eindrucksvoller Beleg für ihre systemrelevante Bedeutung. In der bestehenden Struktur sind alle Apotheken zur Dienstbereitschaft verpflichtet; die zuständige Apothekerkammer legt fest, welche Apotheke nachts oder an Sonn- und Feiertagen innerhalb eines definierten Gebietes den Bereitschaftsdienst übernimmt.
Die Verantwortung für die Durchführung des Notdienstes liegt beim jeweiligen Apothekenleiter. Die Anforderungen sind hoch: Ein Großteil der Patientinnen und Patienten sucht die Notdienst-Apotheke ohne vorherigen Arztkontakt auf. Oft mit akuten Beschwerden, dringenden Fragen zu Medikamenten oder Unsicherheitenbei der Selbstmedikation. Apothekerinnen und Apotheker müssen in solchen Situationen schnell entscheiden, beraten und häufig auch beruhigend einwirken. Der Notdienst ist damit weit mehr als die reine Abgabe von Arzneimitteln: Er bildet einen niedrigschwelligen Zugang zur medizinischen Erstversorgung.
Versorgung unter Druck: Weniger Apotheken, mehr Verantwortung
Die langfristige Entwicklung bereitet jedoch große Sorge. Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt kontinuierlich und wird in diesem Jahr voraussichtlich unter 17.000 fallen: der niedrigste Stand seit über 40 Jahren. Im Rheinland ist die Zahl der Apotheken zum Ende des dritten Quartals bereits unter 2.000 gesunken. Hauptgründe sind anerster Stelle die seit mehr als einem Jahrzehnt nicht angepasste, aber von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag versprochene, höhere Vergütung, um 65 Prozent gestiegene Kosten und ein anhaltender Bürokratismus.
Die Auswirkungen werden in ländlichen und auch in städtischen Regionen zunehmend spürbar: Schließungen führen zu längeren Wegen, was für immobile Patienten schnell zu einer hohen organisatorischen Hürde wird."Die verbleibenden Apotheken versuchen, mit längeren Öffnungszeiten und einem erweiterten Botendienst gegenzusteuern", erklärt Thomas Preis, Präsident der ABDA und Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein. So solle verhindert werden, dass sich die wohnortnahe Versorgung merklich verschlechtert.
Lieferengpässe und Fachkräftemangel verschärfen die Lage
Zusätzlich belasten anhaltende Lieferengpässe den Alltag der Apotheken. Immer wieder sind wichtige Arzneimittel, darunter Antibiotika, Schmerzmittel oder Kinderarzneien, nicht oder nur schwer verfügbar. Die Teams prüfen Alternativen, halten Rücksprache mit Arztpraxen und beraten verunsicherte Patienten.
Gleichzeitig verstärkt ein zunehmender Fachkräftemangel die Belastung. Viele Apotheken arbeiten bereits an der Kapazitätsgrenze, um sowohl den regulären Betrieb als auch den anspruchsvollen Notdienst zu gewährleisten. Dennoch erfüllen die Apotheken trotz aller Herausforderungen ihre unverzichtbare Aufgabe weiterhin mit großer Verantwortung.
Gut vorbereitet durch die Feiertage
Um unnötige Notfallsituationen zu vermeiden, raten die Apotheken in Nordrhein, die eigene Hausapotheke rechtzeitig zu überprüfen und dazu auch die persönliche Beratung in der Apotheke zu nutzen. Schmerz- und Fiebermittel, Erkältungspräparate, Verbandsmaterial und individuell benötigteDauermedikamente sollten in ausreichender Menge vorhanden sein. Eine gut bestückte Hausapotheke ermöglicht es, akute Beschwerden schnell zu behandeln. Besonders dann, wenn Arztpraxen geschlossen sind oder der Weg zur Notdienstapotheke länger ausfällt. Dies entlastet Patient und Notdienst.
Ebenso wichtig ist es, benötigte Rezepte frühzeitig zu organisieren und einzulösen. Viele Arztpraxen sind rund um die Feiertage nur eingeschränkt erreichbar, sodass kurzfristige Anfragen oft nicht mehr rechtzeitig bearbeitet werden können. Eine frühzeitige Vorbereitung verhindert Engpässe und sorgt dafür, dass Patientinnen und Patienten auch über die Feiertage hinweg zuverlässig versorgt sind.
Politik muss handeln, um die Versorgung zu sichern
Trotz wachsender Belastungen und struktureller Herausforderungen bleiben die Apotheken in Nordrhein eine verlässliche Anlaufstelle - insbesondere im Notfall. Dr. Armin Hoffmann und Thomas Preis fassen die Lage zusammen:"Die Menschen erwarten zu Recht, dass Apotheken gut erreichbar sind und wie sonst keine Anlaufstelle im Gesundheitswesen auch ohne Termin und Wartezeit einfach persönlich für sie da sind. Damit das auch künftig so bleibt, muss die Bundesregierung endlich die zugesagten Maßnahmen zur Stärkung der Apotheken vor Ort umsetzen."
Wie finde ich eine Notdienst-Apotheke in meiner Nähe?
Die nächstgelegene Notdienst-Apotheke lässt sich schnell und zuverlässig über die Kurzwahl 22833 vom Handy (69 Cent pro Minute) oder über die kostenlose Festnetznummer 0800 0022833 finden; auch eine SMS mit dem Inhalt"apo"an 22833 (69 Cent pro SMS) liefert sofort die gewünschte Auskunft. Online stehen unter www.apothekennotdienst-nrw.de sowie www.aponet.de benutzerfreundliche Suchfunktionen direkt auf der Startseite zur Verfügung.
Darüber hinaus hilft die kostenlose App"Apothekenfinder"für Android, iOS und Windows, die diensthabende Apotheke in der Nähe zu ermitteln. Wer unterwegs ist, kann zudem jede beliebige Apotheke aufsuchen, da alle Apotheken per Aushang über die aktuell nächstgelegenen Notdienstapotheken informieren.
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Datum: 15.12.2025 - 15:05 Uhr
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