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Deutsche Bischofskonferenz zur Lage der Christen in Nigeria

ID: 2216394

(ots) - Mit einem unmissverständlichen Appell zur Freilassung der mehr als 300 entführten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der katholischen St. Mary s School im nigerianischen Papiri, hat die Deutsche Bischofskonferenz heute (3. Dezember 2025) ein neues Element der Initiative"Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen unserer Zeit"vorgestellt. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), sprach angesichts der sich häufenden Gewalttaten in Nigeria von"abscheulichen Verbrechen, die man aufs Schärfste verurteilen muss und für die keine Entschuldigungsgründe angeführt werden dürfen". Erkennbar habe sich die"Spirale der Gewalt"in Nigeria in letzter Zeit"in dramatischer Weise beschleunigt". Das Land erlebe bereits seit Langem"religiös unruhige Zeiten".

Bischof Meieräußerte sich bei einem Online-Pressegespräch zur Vorstellung einer neuen Arbeitshilfe, die die Situation der Christen in Nigeria beleuchtet und Teil der Initiative für verfolgte Christen ist. Im Norden des Landes, so Bischof Meier, seien islamistische Terroristen noch immer aktiv, obwohldie Organisation Boko Haram zurückgedrängt werden konnte. In anderen Teilen Nigerias verknüpften sich ethnische, politische und soziale Konflikte mit Fragen religiöser Zugehörigkeit. Nachdrücklich forderte Bischof Meier ein verstärktes Engagement der nigerianischen Regierung:"Wenn das bevölkerungsreichste und spannungsgeladene Land nicht in eine Großkrise hineinschlittern soll, ist entschiedenes Handeln auf der Grundlage von Rechtsstaatlichkeit und Respekt für alle Religionen dauerhaft geboten."Bischof Meier beklagte, dass auch die internationale Gemeinschaft in den zurückliegenden Jahren bei der Lösung der Probleme zu wenig aktiv gewesen sei. An die deutsche Bundesregierung gewandt, forderte er vermehrte Anstrengungen zur Stabilisierung Nigerias. Hoffnungszeichen sieht der Bischof in Bemühungen der Religionen um einen friedlichen Austrag von Konflikten.Besondere Bedeutung maß er dabei dem Engagement von Graswurzelinitiativen bei, von denen er einige bei seinem Besuch in Nigeria (Januar 2025) kennengelernt hatte.





Der Erzbischof der Hauptstadt Abuja, Dr. Ignatius Ayau Kaigama, berichtete aus seinen umfassenden Erfahrungen als Erzbischof von Jos (2000-2019) und Abuja (seit 2019). Er charakterisierte das Handeln der Politik und die Frage der Good Governance als zentrale Faktoren für eine Lösung vermeintlich religiöser Konflikte. Viele von diesen würden durch eine"Politisierung der Religion"und eine"Religionisierung der Politik"verursacht; Religion werde als politisches Argument von Politikern jeder Glaubensgemeinschaft ausgenutzt, um Gläubige von ihrer Wahl zu überzeugen. Anschließend lasse man die Wähler aber mit gebrochenen Wahlversprechen zurück. Um ihre Ambitionen zu sichern, würden manche Politiker Christen und Muslime sogar gegeneinander aufhetzen, beklagte Erzbischof Kaigama. Er warnte die eigene Bevölkerung eindringlich davor, den Versprechungen dieser Politiker Glauben zu schenken. Es sei eine stärkere interreligiöse Zusammenarbeit gefordert. Viel könne erreicht werden,"wenn wir auf dieser neuen Grundlage gegen unsere gemeinsamen Gegner - Armut, Unwissenheit und Fundamentalismus - vorgehen und uns auf unsere menschlichen Werte besinnen."

Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Hilfswerkes Missio Aachen und des Kindermissionswerks"Die Sternsinger"gab Einblick in mehrere Projekte der Kirche in Nigeria, die der Gewaltprävention in kritischen Landesteilen dienen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Mitwirkung von Frauen gelegt,"die mit ihrer Arbeit an der Basis Gewalt verhindern und zerrissene Gemeinschaften heilen können". Zusammenfassend stellte Pfarrer Bingener fest:"All diese Projekte zeigen, dass wir die Ursachen der Gewalt und Verfolgung von Christen in Nigeria beseitigen müssen. Unsere Partnerinnen und Partner vor Ort können am besten einschätzen, wie das konkret gelingen kann. Dafür benötigen sie aber unsere Unterstützung."Für Frieden und den Zusammenhalt der Gesellschaft seien"interreligiöser Dialog, eine an der Basis ansetzende Friedens- und Versöhnungsarbeit sowie der umfassende Einsatz für Religionsfreiheit"essenziell.

Die neue Arbeitshilfe bietet eine differenzierte Darstellung der aktuellen Lage der Christen und der Religionsfreiheit in Nigeria. Sie richtet sich an Interessierte in Politik und Gesellschaft, vor allem auch an die Kirchengemeinden, und will zur Solidarität mit den Opfern religiös motivierter Diskriminierung und Gewalt ermutigen. Die mehrheitlich nigerianischen Autorinnen und Autoren beleuchten verschiedene Aspekte der Gesamtproblematik: die diversen Konflikte im Land, den islamistischen Terror und die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Hirten und Bauern im Middle Belt sowie die Frage der Armut, die Bedeutung der Frauen für die Überwindung gewaltsamer Konflikte und die Verantwortung von Politikern und Religionsführern in Nigeria für die Verwirklichung des Menschenrechts der Religionsfreiheit.

Hinweise:

Die Arbeitshilfe Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit - Nigeria ist als PDF-Datei zum Herunterladen unter www.dbk.de in der Rubrik Publikationen (https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/arbeitshilfen/solidaritaet-verfolgten-bedraengten-christen-unserer-zeit-nigeria2) verfügbar. Dort kann die Publikation auch als Broschüre (Arbeitshilfen Nr. 347) bestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.dbk.de auf der Themenseite Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit (https://www.dbk.de/themen/solidaritaet-mit-verfolgten-und-bedraengten-christen).

Die Statements von Bischof Dr. Bertram Meier und Pfarrer Dirk Bingener sind als PDF-Dateien unter www.dbk.de verfügbar.

Pressekontakt:

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228/103-214
Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle(at)dbk.de
Home: www.dbk.de


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Datum: 03.12.2025 - 12:00 Uhr
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