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NDR Verbrauchermagazin Markt findet potenziell schädliche PFAS in Backpapier

ID: 2215834

(ots) - Der NDR hat für das ARD Kompetenzcentrum Verbraucher Backpapier der Marken Toppits, Fredmann und Priva von dem unabhängigen Labor Dekra auf die Schadstoffe PFAS testen lassen. Das Labor fand in allen drei Backpapieren PFAS der Untergruppe FTOH, am meisten in Priva-Backpapier. Außerdem wurden Silikonbackmatten auf “flüchtige Stoffe” untersucht.

Das Ergebnis bezieht sich auf die Gruppe FTOH (Fluortelomeralkohol), die wasser- undölabweisenden Eigenschaften haben. FTOH sind leichtflüchtige PFAS. Sie können schnell in die Raumluft übergehen und stehen im Verdacht, dass sie Organe schädigen und krebserregend sein können. Für diese PFAS-Gruppe gibt es keine Grenzwerte.

PFAS werden auch als"Ewigkeitschemikalien"bezeichnet. Es sind sehr langlebig, wasser-, fett- und schmutzabweisend Stoffe, die in vielen Produkten des Alltags vorkommen. Aufgrund ihrer schädlichen Eigenschaften, wie ihrer Anreicherung in der Umwelt und im menschlichen Körper, wird ihr Einsatz in der EU zunehmend eingeschränkt und verboten.

Hersteller zeigen sichüberrascht von Befunden

Der Hersteller Melitta schreibt dem NDR zum Befund von"Toppits“: „Seit vielen Jahren stellen wir unsere Produkte ohne PFAS her.“ Seine Produkte würden regelmäßig von einem unabhängigen Labor überprüft werden. Melitta will die Backpapiere nun noch einmal selbst untersuchen, nachdem das Forschungsinstitut Dekra die Melitta-Analysen in Teilen als „nicht mehr zeitgemäß“ bezeichnet hat.

Die Firma Fredmann istüberrascht von dem Ergebnis und antwortet auf die Anfrage von Markt:

“Unsere eigenen, streng durchgeführten Tests zeigen keinerlei PFAS-Belastung des Produkts.“

Netto-Markendiscount schreibt Markt zu der Laboranalyse des Priva Backpapiers:

„Das von Ihnen genannte Produkt wird ohne den Zusatz von PFAS hergestellt.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass im Papier Spuren von Fluorchemikalien vorhanden sind, die aus natürlichen Quellen stammen. So kann organisches Fluor beispielsweise in Holzrohstoffen (Zellulosefasern) sowie im Wasser vorkommen.“





Silikonbackmatten ohne PFAS aber mit„flüchtigen Stoffen“

Als Alternative zum Backpapier hat Markt außerdem Silikonmatten von Temu, Xavax und Kaiser testen lassen. In allen Produkten wurden keine PFAS, dafür aber sogenannte „Flüchtige Stoffe“ gefunden. Als „Flüchtige Stoffe“ werden Lösungsmittel und Zusatzmittel bezeichnet, die in der Herstellung von Silikon genutzt werden.

Stella Merkel, Prüfbereichsleiterin für Lebensmittelbedarfsgegenstände bei Dekra in Stuttgart, erklärt die Problematik der flüchtigen Stoffe wie folgt: „Bei der Herstellung von Silikon werden viele Lösungsmittel und Zusatzmittel benutzt und diese muss man eigentlich austreiben und wenn sie nicht genug ausgetrieben sind, dann (…) gehen diese Stoffe ins Essen über.“

In der Silikonmatte von Xavax lag das Ergebnis knappüber dem eigentlichen Grenzwert.

Es gibt allerdings Toleranzgrenzen, weil Messungenauigkeiten entstehen können. Das Produkt darf deshalb weiterhin verkauft werden. Xavax schreibt Markt zu dem Prüfergebnis:

„Gemäß der uns vorliegenden technischen Dokumentation (Prüfbericht vom TÜV Rheinland) erfüllt das Produkt sowohl die zutreffenden EU-Anforderungen für Produkte mit Lebensmittelkontakt, inklusive der anwendbaren BfR-Empfehlungen, die als Stand der Technik bzgl. FCM aus Silikongelten.“ Sie nehmen die Untersuchung vom NDR aber zum Anlass zu erneuten Prüfungen.

Die Produkte von Kaiser und Temu liegen innerhalb der erlaubten Grenzwerte.

Mehr zur Recherche heute Abend, 1. Dezember 2025, 20.15 Uhr bei“Markt” im NDR Fernsehen

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