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Für eine gesunde Bevölkerung: Public Health neu denken / Stellungnahme der Bundesärztekammer Medizinisch-wissenschaftliche Bestandsaufnahme zu Public Health

ID: 2215257

(ots) - Der demografische Wandel, die Zunahme chronischer und psychischer Erkrankungen sowie veränderte Lebens- und Arbeitsbedingungen stellen das Gesundheitswesen in Deutschland vor wachsende Herausforderungen. Damit steigt die Bedeutung eines Public-Health-Ansatzes, der Risiken früh erkennt, wirksame Prävention ermöglicht und die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig stärkt. Die Bundesärztekammer (BÄK) bewertet es daher als wichtiges politisches Signal, dass Public Health im Koalitionsvertrag und in den Vorhaben der Bundesregierung ausdrücklich verankert ist. Zugleich zeigt die Stellungnahme der Bundesärztekammer"Medizinisch-wissenschaftliche Bestandsaufnahme zu Public Health"(https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/wissenschaftlicher-beirat/Veroeffentlichungen/WB-Stellungnahme_Public_Health_20_11_2025.pdf), dass Deutschland eineübergreifende, wissenschaftlich fundierte Public-Health-Strategie benötigt, um bestehende Potenziale auszuschöpfen und Prävention, Gesundheitsförderung sowie den öffentlichen Gesundheitsdienst nachhaltig zu stärken.

Die Stellungnahme der BÄK wurde heute vor der Bundespressekonferenz vorgestellt.

Dazu erklärt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer:"Es gibt viele Einflussfaktoren und Umstände, die bestimmen, ob ein Mensch gesund bleibt oder erkrankt. Manchmal ist es einfach nur Schicksal, doch maßgeblich hängen Gesundheit und Krankheit von individuellen Verhaltensweisen, aber auch von Lebensumständen und sozialem Status ab. Public Health greift diese und viele weitere Zusammenhänge auf: Es geht darum, Ursachen von Erkrankungen zu erkennen, Prävention zu fördern und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Wenn wir die Gesundheit der Bevölkerung langfristig stärken wollen, müssen wir sie im Sinne eines Health-in-all-Policies-Ansatzes in allen Politikfeldern mitdenken. Nur wenn politische Entscheidungen in Bereichen wie Bildung, Umwelt, Arbeit, Stadtentwicklung oder Verkehr auch gesundheitliche Auswirkungen berücksichtigen, kann die Gesunderhaltung der Bevölkerung als gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe gelingen."





Nina Warken, Bundesministerin für Gesundheit:"Die Stellungnahme verdeutlicht die Komplexität der Aufgabe, Public Health insgesamt zu stärken. Deutschland hat beim Gesundheitszustand der Bevölkerung, bei der Gesundheitskompetenz und den Anreizen, ein möglichst gesundheitsbewusstes Leben zu führen, noch deutlich Luft nach oben. Gleichzeitig ergeben sich viele Möglichkeiten für gute Lösungen, an denen die Gesundheitspolitik ansetzt: Durch das kürzlich vorgestellte Forschungsdatenzentrum können wir die Forschung durch eine deutlich breitere Datenbasis auf ein neues Level heben. Die Gesundheitskommunikation werden wir inhaltlich noch stärker miteinanderabstimmen - angefangen bei den nachgeordneten Behörden des BMG. Angesichts der geopolitischen Veränderungen und aktuellen Krisen gewinnt zudem die Gesundheitssicherheit massiv an Bedeutung. Deshalb werden wir die Resilienz unseres Gesundheitssystems im Falle eines Ausnahmezustands stärken.Dies ist kein Alarmismus, sondern ein Rendez-vous mit der sicherheitspolitischen Realität. Ich bin dankbar, dass wir bei den bevorstehenden Aufgaben auf die Ärzteschaft zählen können."

Prof. Dr. Ute Thyen, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats und Federführende des Arbeitskreises"Medizinisch-wissenschaftliche Bestandsaufnahme zu Public Health":"Die Stärkung des Arbeits- und Forschungsfeldes Public Health insbesondere in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung sowie Gesundheitsschutz erfordert transparente Governance, klare Finanzierungsstrukturen, zentrale Dateninfrastrukturen und ressortübergreifendes politisches Handeln. Die Prävention muss gegenüber der kurativen Gesundheitsversorgung gestärkt werden, insbesondere durch gesunderhaltende Gestaltung der Lebenswelten. Evidenzbasierter Gesundheitskommunikation, Einbindung und Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Nutzung digitaler Daten für eine effektive Public-Health-Strategie kommt eine besonders hohe Bedeutung zu."

Prof. Dr. Michael Hallek, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der BÄK, ergänzt:"Public-Health-Forschung ist die Grundlage für wirksame Verhältnisprävention, für die Stärkung gesundheitlicher Kompetenzen und für mehr Chancengerechtigkeit. Damit leistet sie einen zentralen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung, zur Resilienz unseres Versorgungssystems sowie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. In denvergangenen Jahren sind wichtige Voraussetzungen geschaffen worden - von einer gestärkten Forschungslandschaft über einen leistungsfähigeren Öffentlichen Gesundheitsdienst bis hin zu Fortschritten bei Datenschutz und Dateninfrastrukturen. Gleichzeitig bleibt viel zu tun: Forschungsressourcen müssen stärker gebündelt, erfolgreiche Interventionen schneller in die Praxis übertragen und qualitativ hochwertige Daten für Forschung besser zugänglich gemacht werden."


- Stellungnahme der BÄK"Medizinisch-wissenschaftliche Bestandsaufnahme zu Public Health"(https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/wissenschaftlicher-beirat/Veroeffentlichungen/WB-Stellungnahme_Public_Health_20_11_2025.pdf)

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10623 Berlin

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Datum: 28.11.2025 - 09:05 Uhr
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