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NOZ: Bestatter und Bestseller-Autor Eric Wrede zum sogenannten Leichentourismus

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(ots) - Bestatter und Bestseller-Autor Eric Wrede erklärt, wie man die schwarzen Schafe seiner Branche vermeidet:"Gehen Sie in das Geschäft und sagen Sie, dass Sie Ihre Mutter vor der Bestattung noch einmal sehen möchten. Vielleicht fragt der Bestatter dann, ob Sie die Mutter nicht lieber so in Erinnerung behalten wollen, wie sie war. Dann sollten Sie den Laden sofort verlassen", sagte Wrede der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ)."Das sind die Bestatter, die einen nicht hinter die Kulissen gucken lassen wollen. Ein zweiter Wunsch könnte sein, die Mutter in ihrem Lieblingskleid zu bestatten. Wenn er Ihnen dann seine Totenhemden anquatschen will, kommt der Kollege zu sehr aus der Verkaufslogik. Natürlich müssen wir verkaufen. Aber das darf nicht über der individuellen Trauer stehen."

Laut Wrede kann es beim falschen Bestatter sogar zu Grausamkeiten kommen. Auf die Frage, ob Kollegen starre Körper notfalls mit Gewalt in den Sarg bringen, antwortete der 45-Jährige:"In der Leichenstarre ist ein Mensch nicht zu bewegen; die Haltung der Arme und Beine bleibt dann erstmal fix. Das setzt so zwei Stunden nach dem Tod im Gesicht ein, geht in den Körper und ist nach sechs bis zwölf Stunden voll ausgeprägt. Nach rund 36 Stunden lässt es nach. Dann kann man die Totenstarre behutsam aus den Gelenken massieren. Wenn der Bestatter zu früh kommt und man da zwei gestresste Kollegen erwischt,können hässliche Bilder entstehen. Idealerweise kommt er einfach später und erklärt den Angehörigen, was er tut."Das Risiko, an einen solchen Bestatter zu geraten, schätzt Wrede allerdings als gering ein:"Die meisten sind gut. Die schwarzen Schafe machen vielleicht zwei Prozent aus."

Keine Bedenken zeigte Wrede, wo es um sogenannte"Billig-Bestatter"geht:"Es ist nicht ehrenrührig, über Geld zu reden. Mit Friedhof, einer kleinen Trauergesellschaft und einem Grabstein ist man bei einer Bestattung im mittleren bis hohen vierstelligen Bereich", so der Bestatter."Discounter sind nicht verboten, aber oft gar nicht am günstigsten. Man kann die Kosten schließlich auch schönrechnen. Das einzige, das ich ablehne, ist Leichentourismus. Wenn ein Toter quer durch die Republik chauffiert wird, weil das tschechische Krematorium 30 Euro billiger ist, dann bin ich raus. Da weiß ich ja nicht mal, wie mit dem Verstorbenen umgegangen wird."





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dab

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