Humanitäre Lage im Sudan spitzt sich dramatisch zu / SOS-Kinderdörfer: Die internationale Gemeinschaft muss mit Entschlossenheit für den Schutz der Kinder eintreten

(ots) - Ernährungsunsicherheit, Vertreibung, Gewalt, Krankheitsausbrüche - die Menschen im Sudan erleben die weltweit größte Vertreibungskrise und eine der schwersten Hungerkrisen. Die UN spricht von über zwölf Millionen Vertriebenen (innerhalb und außerhalb des Landes) - eine Dimension, die die Notlage der Bevölkerung beispiellos verschärft."Die Krise im Sudan ist eine der schwersten humanitären Katastrophen der Gegenwart, aber sie ist auch eine der am meisten übersehenen", sagt Limia Ahmed, stellvertretende Leiterin der SOS-Kinderdörfer im Sudan.
Familien werden getrennt, Hungersnöte breiten sich aus
Mehr als zwölf Millionen Menschen sind vertrieben worden, allein die Zahl der binnenvertriebenen Kinder liegt bei über vier Millionen."So viele Familien werden auseinandergerissen. Die Familienmitglieder sindübers Land verstreut, verzweifelt auf der Suche nach Nahrung, nach Arbeit, um irgendwie zu überleben", sagt Limia Ahmed.Über die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung ist von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. In immer mehr Gebieten kommt es zu Hungersnöten, etwa in den von der paramilitärischen RSF-Gruppe belagerten Regionen, in die kaum Hilfe vordringen kann. Ahmed sagt:"Der humanitäre Zugang muss dringend verbessert und die Nahrungsmittelversorgung sichergestellt werden."
Massive Zunahme von Kinderrechtsverletzungen
Seitüber zwei Jahren liefert sich die RSF-Miliz mit der sudanesischen Armee erbitterte Kämpfe. Infolgedessen nehmen die Anzahl wie auch das Ausmaß der Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, insbesondere auf Kinder, massiv zu. Laut Weltbevölkerungsbericht gilt der Sudan das gefährlichste Land der Welt."Wir sind immeröfter mit beunruhigenden Berichten über schwere Kinderrechtsverletzungen konfrontiert", sagt Ahmed. So seien etwa in Al-Fashir, einer belagerten Stadt in der Region Darfur, in den letzten Monatenüber 140 Kinder getötet oder verstümmelt worden.
Krankheitsrisiko für Kinder steigt
Auch die Cholera-Ausbrüche der letzten Zeit, die mit einer hohen Sterberate einhergehen, werden vom Bürgerkrieg befeuert. In vielen Gebieten gibt es keinen Zugang zu sauberem Wasser, davon betroffen sind auch über sieben Millionen Kinder. Fast vier Millionen Kinder unter fünf Jahren leiden an akuter Unterernährung. Unterernährung wie der Mangel an Gesundheitsversorgung und Hygienemaßnahmen erhöhen die Anfälligkeit für Cholera oder das Dengue-Fieber. Im Rahmen der humanitären Hilfe verteilen die SOS-Kinderdörfer sauberes Wasser, Hygieneartikel und Lebensmittel."Unsere Mitarbeitenden tun alles für den Schutz der Kinder und wir bieten den Geflüchteten sichere Unterkünfte", sagt Ahmed.
Ahmed fordert die internationale Gemeinschaft auf, entschlossener für den Schutz der Kinder einzutreten."Im Sudan wächst eine Generation heran, deren Kindheit und Jugend von Hunger, mangelnder Bildung und traumatischen Erlebnissen geprägt ist. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass die Kinder selbst einmal gewaltvolle Übergriffe und Verbrechen begehen. Sie verdienen eine Zukunft ohne Gewalt!", sagt Ahmed.
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Datum: 28.08.2025 - 09:18 Uhr
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