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Zollkompromiss mit Nebenwirkungen: Expertin erklärt, welche Folgen die neuen Vorgaben für Unternehmen haben

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(ots) - Die transatlantische Zollauseinandersetzung wurde beigelegt, doch für viele Firmen fängt die eigentliche Arbeit jetzt erst an. Denn statt Entlastung bringt das Abkommen vor allem eines: zusätzliche Vorschriften, mehr Verwaltungsaufwand und neue Unsicherheiten in der Umsetzung.

Im Fokus stehen nun nicht mehr politische Schlagzeilen, sondern Details wie Zolltarifnummern und die richtigen Ursprungsnachweise. Genau hier geraten Unternehmen schnell ins Straucheln. Dieser Beitrag beleuchtet, wie sich die Neuerungen konkret auf Zollprozesse, Beschaffung und Preiskalkulationen auswirken und was Firmen unverzüglich überprüfen sollten, um kostspielige Fehler zu vermeiden.

Operative Risiken durch rechtliche Graubereiche

Die politische Einigung soll den transatlantischen Austausch vereinfachen; in der Umsetzung jedoch bringt sie erhebliche Umstellungen mit sich. Noch fehlt die endgültige Rechtsgrundlage, obwohl die Übergangsphase bereits zum 1. August ausläuft. Unternehmen müssen also jetzt Entscheidungen treffen, obwohl die geltenden Zollsätze oder notwendigen Dokumente teils noch nicht abschließend definiert sind.

Besonders heikel ist die Situation bei Sendungen, die sich bereits im Transit befinden. Für bestimmte Produkte könnten noch frühere Tarife gelten, doch wie genau diese Ausnahmen gehandhabt werden, bleibt diffus. Selbst erfahrene Zolldienstleister berichten von widersprüchlichen Vorgaben und fehlerhaften Abfertigungen beim Zoll. Das bedeutet, dass gerade jetzt jeder einzelneSteuerbescheid noch genauer geprüft werden muss.

Wenn Unklarheiten zu hohen Kosten führen

Die neuen Anforderungen treffen auf ohnehin störanfällige Prozesse: Undurchsichtige Lieferketten, veraltete Datenbestände und unklare Zuständigkeiten bilden den Nährboden für kostspielige Fehler. Kritisch wird es immer dann, wenn neue Vorgaben auf bestehende Schwachpunkte treffen.

Ein häufig übersehener Punkt ist die Ursprungsregelung. Nach wie vor wird fälschlich das Versandland als Ursprung gewertet, maßgeblich ist jedoch, wo die letzte relevante Verarbeitung stattfand. Insbesondere bei EU-Lieferungen mit ursprünglichem Ursprung in Drittstaaten wie China kann daszu empfindlich höheren Abgaben führen – mit direkten Auswirkungen auf Preisgestaltung und Marge.





Details mit großer Wirkung: Tarifierung, Präferenzen, Zollwert

Auch die Vorgaben für eine korrekte Tarifierung nehmen zu. Wer sich hier zu stark auf externe Dienstleister verlässt oder intern ungenau arbeitet, riskiert Nachforderungen oder den Verlust zollrechtlicher Vorteile.

Auch unabhängig vom neuen Abkommen bleiben zentrale Herausforderungen bestehen: Unvollständige oder fehlerhafte Präferenznachweise können Jahre später zu Rückforderungen führen, obwohl die Regelungen eigentlich zur Entlastung gedacht waren. Zudem rückt der sogenannte Zollwert stärker in den Vordergrund: Zuschläge, Nebenkosten oder Umrechnungen müssen exakt dokumentiert sein. Ein zu niedriger Wert führt zu Sanktionen, ein zu hoher mindert unnötig die Liquidität. Unternehmen müssen ihre Berechnungsgrundlagen daher grundlegend überprüfen.

Besondere Vorsicht gilt bei DDP-Lieferbedingungen (Delivered Duty Paid). Bisher kalkulierbare Einfuhrabgaben können sich durch kurzfristige Änderungen in teure Überraschungen verwandeln. Wer seine Verträge nicht frühzeitig überarbeitet, läuft Gefahr, ungeplante Zusatzkosten zu tragen. Jetzt gilt es daher, Vertragsinhalte zu prüfen, Verantwortlichkeiten zu klären und mit Geschäftspartnern aktiv zu kommunizieren.

Was jetzt zählt: Datenintegrität, stabile Prozesse und Kontrolle

Je höher die Anforderungen, desto essenzieller werden strukturierte Abläufe. Unternehmen sollten gezielt analysieren, welche Produktgruppen, Länder und Partner von den Änderungen betroffen sind und hier gezielt ansetzen. Besonders wichtig dabei ist die Aktualität und Vollständigkeit der Stammdaten. Zolltarife, Ursprungsinformationen, Bewertungsansätze – alles muss revisionssicher dokumentiert sein.

Digitale Checklisten, klar definierte Prüfprozesse und regelmäßige Audits helfen, Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren. Besonders hilfreich sind fortlaufende Qualitätskontrollen in den Bereichen Tarifierung, Präferenzen und Lieferkonditionen.

Fazit

Kurzfristig entsteht für viele Unternehmen ein erhebliches operatives Risiko, insbesondere dort, wo interne Prozesse unklar, Daten nicht aktuell und Verantwortlichkeiten unzureichend geregelt sind. Die neuen Vorgaben schaffen Unsicherheiten und wer sie nicht aktiv und systematisch adressiert, wird über kurz oder lang darunter leiden.

Deshalb ist jetzt proaktives Handeln gefragt: Unternehmen, die ihre Zollprozesse, Vertragswerke und Lieferketten strategischüberarbeiten, können von den neuen Regelungen profitieren, statt später die Konsequenzen ihrer Versäumnisse zu spüren. Denn eines ist klar: Zollmanagement ist keine Nebensache – es ist ein geschäftskritisches Thema. Und es gehört auf die Agenda der Unternehmensführung.

Über Janine Lampprecht:

Janine Lampprecht ist die Gründerin der Grenzlotsen GmbH. Sie unterstützt Unternehmen bei der Optimierung ihres Zollwesens. Mit ihren maßgeschneiderten Programmen in den Bereichen Coaching, Beratung und Outsourcing bietet das Team der Grenzlotsen GmbH flexible Lösungen für jedes Unternehmen. Weitere Informationen unter: https://www.grenzlotsen.de/

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Datum: 18.08.2025 - 08:30 Uhr
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