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Premiere jüdischer Filmemacherinnen in Salzburg abgesagt

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(ots) - Präsident der Salzburger Kultusgemeinde sieht fatales Signal

Am 28. August 2025 hätte im Salzburger Programmkino Das Kino der neue Film der jüdischen Filmemacherin Joyce Rohrmoser in Zusammenarbeit mit ihrer Kollegin Sina Moser Premiere feiern sollen. Der von der Öffentlichen Hand und der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Salzburg unterstützte Film widmet sich demjüdischen Leben in der Festspielmetropole Salzburg. Geplant war ein Abend mit Filmvorführung, Anwesenheit der Künstlerinnen sowie einer Diskussion mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde für Salzburg, Steiermark und Kärnten, Elie Rosen.

Rund drei Wochen vor der Premiere wurde die Veranstaltung von der Kinobetreiberin aus„organisatorischen Gründen“ abgesagt. Sie müsse auf Geschäftsreise, hieß es. Offensichtlich ist sie bei Premieren ihres Hauses unabkömmlich.

Die Salzburger Nachrichten berichteten nunüber Hinweis von Elie Rosen von dem Fall. In einer Nachfrage gegenüber der Zeitung entlarvte sich die Kinobetreiberin selbst: Man tue „zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemandem einen Gefallen“ mit einer solchen Präsentation. Der Film sei zwar wichtig, könne aber woanders gezeigtwerden. Ihr „voller Aufführungskalender“ lasse keine zeitnahe Präsentation zu.

Elie Rosen hierzu:

„Damit wird deutlich: Hier handelt es sich nicht um ein logistisches Problem, sondern um eine opportunistische Haltung, die sich sogar erdreistet, sich als wohlmeinend zu inszenieren – als handle es sich um eine gute Tat, die Präsentation gerade nicht stattfinden zu lassen.“

Wir seien, so Rosen, offenbar an einem Punkt angelangt,„an dem sich manche nicht mehr mit jüdischen Themen – und in der Folge wohl auch nicht mehr mit Juden selbst – zeigen oder gar beschmutzen wollen. Das ist ein fatales Signal.“ Es wecke Erinnerungen an die NS-Zeit, als jüdische Stimmen und jüdische Kunst systematisch ausgegrenzt, ihre Werke als „verbotene Filme“ und „unerwünschte Kultur“ gebrandmarkt wurden.





Besonders erschütternd sei, dass auf die Berichterstattung der Salzburger Nachrichten weder von der Stadt Salzburg, noch vom Land Salzburg oder von der Salzburger Kulturszene irgendeine öffentliche Reaktion erfolgt ist. „Das Schweigen wiegt schwerer als die Absage selbst“, so Rosen.

Dabei waren es nicht die Künstlerinnen, die an die Öffentlichkeit gingen, sondern die IKG Salzburg, die das Schweigen nicht länger hinnehmen wollte.

Richard von Weizsäcker erinnerte in seiner berühmten Rede 1985 daran:

„Das Schweigen kann eine Schuld sein.“

Und Helmut Schmidt warnte:

„Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf.“

Dieses Schweigen, das wir heute in Salzburg erleben, trägt die Züge einer Schuld – einer Schuld, von der wir glaubten, sie hinter uns gelassen zu haben, und von der wir hofften, dass sie sich niemals wiederholen würde.

Pressekontakt:

Israelitische Kultusgemeinde für die Bundesländer Salzburg,
Steiermark und Kärnten
Mag.a Elke Hofgartner
Telefon: +43 316 712468
E-Mail: office(at)ikg-salzburg.at
Website: https://www.ikg-salzburg.at


Original-Content von: Israelitische Kultusgemeinde Salzburg,übermittelt durch news aktuell


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Datum: 17.08.2025 - 19:08 Uhr
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Kunst & Kultur



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