InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

ESG Risikopläne: Aufsichtliche Offenlegungen zu ESG-Risiken nach Artikel 449a CRR

ID: 2191422

(PresseBox) - Kurz gesagt: Mit dem Omnibus-Paket will die EU Nachhaltigkeits-Pflichten vereinfachen – weniger Datenpunkte, kleinerer Anwendungsbereich, mehr Proportionalität. Die BaFin begrüßt das grundsätzlich, fordert aber mehr Konsistenz zwischen Transitionsplänen (CSRD/CSDDD) und ESG-Risikoplänen (CRD/CRR/Solvency II) sowie Übergangslösungen bei auseinanderlaufenden Zeitplänen.

Für dich heißt das: doppelte Arbeit vermeiden, Planlogiken vereinheitlichen und datenseitig zweigleisig fahren (standardisierte Offenlegung und alternative Daten).

ESG-Risiken sicher offenlegen: Praxistipps zu Artikel 449a CRR

Handlungsfeld   /    Praxistipp (was tun?)   /   Bezug/Quelle

Omnibus&Proportionalität 

- Plane mit weniger Pflichtdaten im Markt und stelle dich zweigleisig auf: Standard-Offenlegung + Alternativ-/Drittanbieter-Daten. Dokumentiere Annahmen/Unsicherheiten.

- Omnibus; CRR Art. 449a

Kohärenz der Pläne:

- Verzahne Transitionsplan (CSRD/CSDDD) und ESG-Risikoplan (CRD/CRR/Solvency II): gleiche Datenbasis, gemeinsame KPIs, einheitliche Szenarien.

- BaFin; CSRD/CSDDD; CRD/CRR

Zeitliche Lücken

- Berücksichtige „Stop-the-clock“ bei CSRD/CSDDD und weiterhin laufende Pillar-3-Pflichten. Lege eine Übergangs-Disclosure mit Proxy-/Alternativdaten offen.

- Rat der EU; CRR Art. 449a

EBA No-Action

- Nutz’ No-Action-Hinweise als Brücke – aber halte deinen Pillar-3-Prozess produktionsfähig (Datenflüsse, Prüfpfad, Verantwortlichkeiten).

- EBA (Pillar 3)

Szenarien

- Wähle 1–2 Klimaszenarien (geordnet/ungeordnet) und spiele diese durch beide Planwelten (Transition&Risiko). Parameter (z. B. CO?-Preis) zentral pflegen.





- CRR Art. 449a; interne Szenario-Policy

KPIs/KRIs-Mapping

- Hinterlege pro Transformations-KPI (z. B. tCO?e/Revenue) einen Risiko-Zwilling (z. B. Exposure zu Hoch-Emittern, Portfolio-Temperatur).

- CSRD/Taxonomie ? Pillar 3

Governance

- Richte einen ESG-Steuerkreis (CFO/CRO/CSO/Legal/IR) ein, verankere Schwellenwerte in Kredit-/Underwriting-/Investment-Policies (Limits, Covenants, Exclusions).

- CRD/CRR; Solvency II

Modulares Disclosure

- Bau wiederverwendbare Reporting-Bausteine (Pillar 3, CSRD, Taxonomie, SFDR) auf einem Single-Source-of-Truth-Datenkern mit Versionierung.

- CRR Art. 449a; CSRD/ESRS

KMU-Proportionalität

- Frag Daten bei KMU nur gezielt an (Trigger: Branche/Exponierung/Standort). Nutze zuerstöffentliche/Third-Party-Quellen; begründe jede Anfrage.

- BaFin (Proportionalität)

SFDR„Transition“

- Mach Transitionspfade prüfbar: Zwischenziele, CapEx-Plan, KPIs. Gleiche Pfade mit Risikokennzahlen ab, um Produkt-Claims zu stützen.

- SFDR-Review; Plattform für nachhaltiges Finanzwesen

Formale Kennzahlen

- Bereite GAR/BTAR&weitere Pillar-3-Kennzahlen vor; dokumentiere Lücken&Proxy-Methoden. Behalte Stichtage (z. B. 31.12.2025) im Projektplan.

- EBA (Pillar 3); CRR Art. 449a

90-Tage-Plan

- 0–30T: Radar&Gap-Analyse. 31–60T: Dateninventar&Szenarien. 61–90T: Governance, Policies&Disclosure-Templates live.

- Interner Projektplan

Fallstricke vermeiden

-„Zwei Welten“ (Strategie vs. Risiko) vermeiden, Proxy-Methoden sauber dokumentieren, keine Gießkannen-Abfragen bei KMU.

- BaFin-Erwartungen; Best Practice

1) Worum geht’s beim Omnibus-Paket – und warum betrifft dich das?

Die EU-Kommission schlägt ein Vereinfachungsbündel vor: geringere Pflichten in der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD/ESRS) und in der Taxonomie-Verordnung, teils mit deutlich reduziertem Scope und weniger Datenpunkten. Das soll Kosten senken und Umsetzung beschleunigen. Erste Schätzungen nennen Milliarden-Entlastungen bei einmaligem Anpassungsaufwand; gleichzeitig laufen die politischen Verhandlungen. Noch ist nichts final – aber die Richtung ist klar: Entlastung bei gleichzeitiger Ausrichtung auf Wesentliches.

Warum betrifft dich das? Weil weniger CSRD-Daten in der Realwirtschaft nicht automatisch heißt, dass Finanzinstitute weniger brauchen. Im Gegenteil: aufsichtliche Offenlegungspflichten (z. B. CRR/Pillar 3) können gleichzeitig laufen – und Institute fragen Daten trotzdem ab, wenn sie sie für das eigene Reporting benötigen. Genau hier fordert die BaFin: Wenn CSRD/TR vereinfacht werden, sollten entsprechende Anpassungen auch in aufsichtlichen Offenlegungen mitgezogen werden – sonst verpufft die Entlastung. BaFin

2) ESG-Risikoplan vs. Transitionsplan– die Essenz

Transitionsplan (CSRD/CSDDD): Strategischer Pfad deiner Transformation – z. B. Dekarbonisierung, Lieferketten-Maßnahmen, Meilensteine, Zielpfade und Investitionspläne.

ESG-Risikoplan (CRD/CRR/Solvency II): Risikoperspektive deines Geschäfts – Identifikation, Messung, Steuerung von ESG-Risiken (physisch/transition, sozial, Governance) inkl. Stresstests, Limits, Kontrollen und Pillar-3-Offenlegung.

Problem bisher: Beide Plan-Typen existieren oft nebeneinander, nutzen ähnliche Daten (Szenarien, KPIs), reden aber zu selten miteinander. BaFin drängt auf Kohärenz: gleiche Kernbausteine, wechselseitige Nutzung von Analysen/KPIs und klare Anschlussfähigkeit. So sparst du Aufwand und erhöhst die Glaubwürdigkeit. BaFin

3) Zeitliche Stolperfallen:„Stop-the-clock“, CRR-Deadlines&No-Action

Zeitversatz ist das große Praxisproblem: Anwendungsdaten von CSRD/CSDDD werden (teils) verschoben – Stichwort „Stop-the-clock“ –, während aufsichtliche Offenlegungen nach CRR/Pillar 3 weiterlaufen. Das führt bei Kreditinstituten zu Datenlücken, weil sie für Pillar-3-ESG-Disclosure auf Gegenpartei-Daten angewiesen sind. Der Rat der EUhat bereits eine Position zum Stop-the-clock-Mechanismus beschlossen (Legislativprozess läuft). Rat der Europäischen Union

Parallel dazu gilt CRR Art. 449a: Institute müssen ESG-Risiken offenlegen (Pillar 3). Die Anforderungen sind gesetzt, der Zeitdruck real – Reportings knüpfen u. a. an den Stichtag 31.12.2025 an; je nach Größe/Listing variieren Details, aber: ESG-Transparenz wird Pillar-3-Standard. European Banking Authority

Um genau diese Lücke zu adressieren, hat die EBA inzwischen einen No-Action-Letter angekündigt bzw. veröffentlicht: aufsichtsfreundliche Auslegung und Übergangshinweise, bis die Omnibus-Änderungen klarer verankert sind und technische Standards angepasst wurden. Das verschafft Luft, ersetzt aber keine Vorbereitung. European Banking Authority

4) Datenrealität: Weniger CSRD-Pflichtdaten – mehr Verantwortung im Risikomanagement

Mit dem Omnibus-Paket werden weniger Unternehmen detailliert berichten müssen, teils ist von einer Reduktion um ~80 % die Rede bzw. Hürden wie>1.000 Mitarbeitende werden diskutiert. Konsequenz: Du kannst nicht mehr überall auf standardisierte Offenlegung bauen. Aufsichtliche Erwartung (u. a. BaFin): Nutze alternative/öffentliche Quellen, Drittanbieter-Daten, Proxy-Modelle – aber vermeide flächendeckende Pflichtabfragen bei KMU ohne klaren Use Case. Proportionalität zählt. 

5) SFDR-Update&„Transitionsprodukt“: Warum dein Transitionsplan „prüfbar“ sein muss

Die Überarbeitung der SFDR (Offenlegungsverordnung) zielt u. a. auf Produktkategorien – eine vorgeschlagene Kategorie „Transition“ wäre für Produkte gedacht, die glaubwürdige Dekarbonisierungspfade verfolgen. Für dich heißt das: Transitionspläne müssen prüfbare Pfade und messbare Zwischenziele enthalten, sonst leidet Produkt-Glaubwürdigkeit und Vertrieb. Die Plattform für ein nachhaltiges Finanzwesen hat dazu ein Kategorisierungskonzept vorgelegt. Die BaFin verweist explizit auf glaubwürdige, verifizierbare Transition-Pfade. FinanceBaFin

6) Praxis: So verzahnst du ESG-Risikoplan und Transitionsplan– schlank, konsistent, prüfungssicher

Dein Ziel: eine gemeinsame Daten- und Logik-Basis, die zwei Zwecke erfüllt: Transformation steuern (Transition) und Risiken managen/berichten (ESG-Risk). So gehst du vor:

Scope&Materialität harmonisierenDefiniere einmal, welche ESG-Themen materiell sind – für Strategie und Risiko. Nutze doppelte Materialität (Impact&Financial Materiality) als Klammer, verankere Schwellenwerte (z. B. Umsatz-/Emissionsanteile, Lieferkettentiefe).

Ein Dateninventar, zwei SichtenBaue ein zentrales ESG-Dateninventar mit Datenklassen: Primärdaten (eigene Messungen, Lieferantenauskünfte), Sekundärdaten (öffentliche Quellen), Drittanbieter-Daten, Modelle/Schätzwerte. Kennzeichne Qualität/Unsicherheit. Transitionsplan nutzt es für Zielpfade&CapEx/Opex-Roadmaps, Risikoplan für Szenarien, Stresstests, Limits.

Szenarien synchronisierenWähle 1–2 Klimaszenarien (z. B. „geordnet/ungeordnet“) und Sozial/Governance-Stressfaktoren. Transitionsplan: Was heißt das für Emissions-Trajectory, Technologiepfade, Lieferantenwechsel? Risikoplan: Welche Ausfall-/Marktrisiken, Spread-Effekte, Underwriting-Risiken resultieren? Gleiche Szenarien = doppelte Nutzbarkeit der Analytik.

KPIs/KRIs spiegelnTransitions-KPIs (z. B. tCO?e/Revenue, Taxonomie-Umsatz) haben Risk-Zwillinge (Kredit-/Markt-Exposure zu Hoch-Emittern, Portfolio-Temperatur, Stranded-Asset-Quote). Definiere Mappings: Jede Transformationskennzahl hat eine Risikokennzahl – so entfallen doppelte Messkonzepte.

Steuerung&Governance zusammenführenEin Gremium (z. B. ESG-Steuerkreis) verantwortet beide Pläne; Rollen: CFO (Daten/KPIs), CRO (Risiko), CSO (Strategie), CPO/COO (Lieferkette), IR/Legal (Disclosure). Policies (Kredit/Underwriting/Investment) verankern Thresholds aus beiden Planlogiken.

Offenlegung modular denkenBaue Disclosure-Bausteine, die Pillar 3, CSRD, Taxonomie, SFDR bedienen – gleicher Datenkern, unterschiedliches Layout. Halte Quellen/Versionen revisionssicher. So kommst du durch Prüfung und aufsichtliche Reviews.

KMU-Umgang proportionalisierenEntwickle Abfrage-Checklisten mit Triggervariablen (z. B. Exponierung, Branche, Standort). Nur wenn Risikomanagement es braucht, fragst du gezielt nach – ansonsten öffentliche/Drittanbieter-Daten. Das entspricht dem Proportionalitätsgedanken der Aufsicht. BaFin

7) Mini-Blueprint für deinen ESG-Risikoplan (mit Transitions-Anschlussfähigkeit)

A. Executive Summary (1 Seite)Wichtigste Risiken, Top-KPIs, Haupterkenntnisse aus Szenarien, Maßnahmen 12–24 Monate.

B. Risiko-Universum&Materialität (2–3 Seiten)Liste physische/Transition-Risiken, Sozial-/Governance-Risiken; Ranking nach Auswirkung/Wahrscheinlichkeit; Link zu Transitions-Hebeln (z. B. Energie-Switch, Lieferantenwechsel).

C. Szenarien&Stresstests (3–4 Seiten)Annahmen, Zeithorizonte, Portfolio-Sensitivitäten, Hotspots (Region/Branche). Ergebnis: Limits, Risikobudgets, Frühwarnindikatoren.

D. Steuerung&Maßnahmen (3–4 Seiten)Kredit-/Underwriting-Adjustments, Konditionen, Kunden-Engagement-Pfad, Ausschlüsse/Best-in-Class, Kapitalallokation (CapEx), Meilensteine und Owner.

E. Daten&Modelle (2–3 Seiten)Quellenmix, Datenlücken, Schätzmethoden, Qualitätsscores, Vendor-Oversight. Kompatibilität mit CSRD/Taxonomie/SFDR sicherstellen.

F. Offenlegung&Kontrolle (2–3 Seiten)Pillar-3-Bausteine, Governance (Gremien, Rollen), Kontroll-/Audit-Plan, Zeitplan bis 31.12.2025 (bzw. aktuelle Stichtage). European Banking Authority

8) Auswirkungen auf Produkte&Kunden– worauf du achten solltest

SFDR&Produktkategorien: Wenn Taxonomie-Daten seltener öffentlich sind, kann das Quoten oder Produktversprechen unter Druck setzen. Prüfe Prospekte, Methodik und Datenpfade – justiere bei Bedarf. Transitions-Produkte brauchen glaubwürdige Pfade (Zwischenziele, CapEx-Line-of-Sight, KPIs). Finance

Kredit- und Anlagegeschäft: Engagement mit Kunden hochfahren, aber gezielt: Datenanforderungen nur, wenn Risikosteuerung sie wirklich braucht. Kein „Gießkannen-Fragebogen“ für alle KMU. Mehr Nutzung von öffentlichen/Third-Party-Daten. BaFin

Wettbewerb&Standort: Die Debatte über Entlastung vs. Transparenz bleibt politisch. Für dich zählt Pragmatismus: gleichbleibende Steuerungsqualität bei schlankerem Reporting – nicht umgekehrt.

Vergleich kompakt– Omnibus-Paket&Positionen

Thema   /   Bisherige Regelung   /   Neue Regelung (Omnibus/Positionen)

CSRD/Taxonomie– Umfang

- Breiter Scope, viele Datenpunkte, KMU oft miterfasst.

- Reduzierter Scope und weniger Datenpunkte; deutliche Entlastung für kleinere Unternehmen.

CSRD vs. CRR/CRD

- Regelwerke laufen teils nebeneinander, Institute fordern Daten trotz CSRD-Entlastungen.

- Harmonisierungsforderung: CSRD-Erleichterungen auch in aufsichtliche Offenlegungübertragen, sonst verpufft Entlastung.

Zeitplan

- Auseinanderfallende Startzeitpunkte (CSRD verschoben, CRR läuft).

-„Stop-the-clock“: Verschiebungen auf CSRD/CSDDD-Seite; trotzdem Pillar 3 bleibt – Übergangsklarstellungen nötig.

CRR Art. 449a

- ESG-Offenlegung (Pillar 3) schrittweise, zunächst vor allem große Institute.

- Verbreiterte Anwendung&Stichtage (u. a. 31.12.2025)– Institute brauchen Gegenpartei-Daten.

No-Action-Letter

- Keine spezifischeÜbergangserleichterung für ESG-Pillar-3.

- EBA-No-Action-Letter als temporäre Abhilfe gegen Rechts-/Operative Unsicherheit.

SFDR&Produktlogik

- Kategorien unscharf, Datenverfügbarkeit stark CSRD/Taxonomie-abhängig.

- Kategorie„Transition“ in Diskussion; glaubwürdige, prüfbare Pfade werden wichtiger.

10) Dein 90-Tage-Plan– schlank, aber wirksam

Phase 1 (0–30 Tage): Orientierung&Lücken schließen

Regelwerks-Radar aktualisieren: Omnibus, Stop-the-clock, EBA-No-Action, CRR 449a, SFDR-Review.

Inventur: Welche Transitions-Elemente existieren schon? Welche ESG-Risk-Bausteine sind da (Szenarien, KRIs, Limits)?

Gap-Analyse: Wo überlappen Inhalte? Wo fehlen Daten/KPIs? Mapping-Tabelle Transitions-?-Risk erstellen.

Phase 2 (31–60 Tage): Datenkern&Szenarien zusammenziehen

Dateninventar bauen: Quellen, Qualität, Verantwortliche, Proxy-Regeln bei Lücken.

Szenarien vereinheitlichen (2–3 Kernpfade), Parameter abstimmen (z. B. CO?-Preis, Nachfrage-Schocks).

KPI-Set definieren: Doppelte Nutzbarkeit (Plan- und Risk-Logik) sicherstellen.

Phase 3 (61–90 Tage): Steuerung&Disclosure produktionsreif machen

Governance festziehen (ESG-Steuerkreis, RACI), Policy-Anpassungen beschließen (Kredit/Underwriting/Investment).

Pillar-3-Bausteine und CSRD-Module als wiederverwendbare Templates aufsetzen (Single-Source-of-Truth).

KMU-Abfrage-Guideline: Triggerbasiert statt Gießkanne; Vendor-Oversight für Datenanbieter schärfen. BaFin

11) Häufige Fallstricke – und wie du sie vermeidest

„Zwei Welten“ im Haus: Strategie schreibt ambitionierte Net-Zero-Roadmaps, Risiko rechnet mit anderen Szenarien. Fix: Szenarien/KPIs einmal festlegen, beide Pläne daran ausrichten.

Daten-Perfektionismus: Warten auf die „perfekte“ Offenlegungswelt bremst dich aus. Fix: Proxy-Methoden sauber dokumentieren, Bandbreiten/Unsicherheiten transparent machen.

Abfrage-Overkill bei KMU: Pauschale Fragebögen ruinieren Kundenbeziehungen. Fix: Proportionalität, Trigger und Alternativdaten – plus klare Begründung, wenn du Daten anforderst. BaFin

12) Fazit: Vereinfachen– aber konsistent

Das Omnibus-Paket ist eine Chance: Weniger Bürokratie, mehr Fokus auf Wesentliches. Damit das in der Praxis nicht zum Datenengpass wird, brauchst du zwei Dinge:

Kohärenz zwischen Transitions- und ESG-Risikoplan – ein Datenkern, zwei Perspektiven.

Pragmatische Datenstrategie – Standard-Offenlegung nutzen, Lücken mit Alt-/Dritt-/Proxy-Daten überbrücken, No-Action-Guidance verstehen, aber vorbereitet bleiben.

Die BaFin bringt es auf den Punkt: Vereinfachen – aber konsequent konsistent. Wer das beherzigt, spart Aufwand, besteht Prüfungen und steuert sein ESG-Risiko wirksamer.

ESG-Offenlegungen nach Artikel 449a CRR – Übersicht

Bereich   /   Inhalt/Pflicht   /   Quelle (Anhang XXXIX)

Qualitative Angaben

Tabelle 1 – Umweltrisiken: Strategie, Ziele, Governance, Risikomanagement, Datenqualität

Tabelle 1

Tabelle 2 – Soziale Risiken: Menschenrechte, Arbeitsnormen, Verbraucherschutz, Governance & Risikomanagement

Tabelle 2

Tabelle 3 – Unternehmensführungsrisiken: Governance-Qualität der Gegenparteien, Ethik, Transparenz

Tabelle 3

Quantitative Angaben

Meldebogen 1: Transitionsrisiken – Kreditqualität, Sektoren, Emissionen, Restlaufzeit

MB 1

Meldebogen 2: Immobilien – Energieeffizienz der Sicherheiten

MB 2

Meldebogen 3: Angleichung an Pariser Klimaziele (IEA-Szenarien)

MB 3

Meldebogen 4: Exponierung gegenüber den 20 CO?-intensivsten Unternehmen

MB 4

Meldebogen 5: Physische Klimarisiken – Branche, Geografie, Laufzeit

MB 5

Meldebogen 6–8: Green Asset Ratio (GAR) – Bestand&Zuflüsse, Taxonomiekonformität

MB 6–8

Meldebogen 9: Banking Book Taxonomy Alignment Ratio (BTAR) für nicht berichtspflichtige Gegenparteien

MB 9

Meldebogen 10: Sonstige Klimaschutzmaßnahmen, nicht taxonomiekonform

MB 10

Zeithorizont

Startdaten: z. B. 31.12.2023 (GAR), 30.06.2024 (Scope-Emissionen, Paris-Angleichung), 31.12.2024 (BTAR)

CRR / EBA

1. Hintergrund&Ziel

Artikel 449a CRR verpflichtet Kreditinstitute zu detaillierten Offenlegungen über ESG-Risiken (Environmental, Social, Governance).

Zweck: Transparenz schaffen, wie Banken ESG-Risiken erkennen, steuern und mindern. Die Anforderungen sind in Anhang XXXIX (Tabellen&Meldebögen) und Anhang XL (Erläuterungen) konkretisiert.

Definitionen:

Umweltrisiko: physische Risiken (z.?B. Extremwetter) + Transitionsrisiken (z.?B. CO?-Politik, Umstellung auf CO2-arme Wirtschaft)

Soziales Risiko: Verlustgefahr durch negative Wirkungen aus sozialen Faktoren (Menschenrechte, Arbeitsrecht, Verbraucherschutz)

Unternehmensführungsrisiko: Risiken aus Schwächen in Governance-Strukturen von Gegenparteien

2. Qualitative Angaben (Tabellen 1–3)

Tabelle 1– Umweltrisiken

Institute müssen u.?a. beschreiben:

Geschäftsstrategie: Einbindung von Umweltrisiken in Geschäftsmodell, Ziele&Kennzahlen, Investitionsplanung, Zusammenarbeit mit Gegenparteien

Governance: Zuständigkeiten im Leitungsorgan, Einbindung in Entscheidungsprozesse, Berichtswege, Vergütungspolitik

Risikomanagement: Methoden/Standards, Verfahren zur Risikoidentifikation, -messung, -überwachung, Limits, Verknüpfung mit Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken, Datenqualität

Tabelle 2– Soziale Risiken

Geschäftsstrategie: Einbindung sozialer Risiken (Arbeitsnormen, Menschenrechte, Konsumentenschutz) in Zielsetzungen

Governance: Rollen&Zuständigkeiten, Ressourcen, interne Ausschüsse, Vergütungspolitik

Risikomanagement: Bewertungsmethoden, Szenarioanalysen (z.?B. soziale Auswirkungen des Klimawandels), Limits, Verbindung zu Risikoarten

Tabelle 3– Unternehmensführungsrisiken

Governance: Berücksichtigung der Governance-Leistungsfähigkeit von Gegenparteien (Ethik, Strategie, Inklusion, Transparenz, Interessenkonflikte)

Risikomanagement: Einbindung dieser Governance-Aspekte in Risikoanalysen

3. Zeitplan

30. Juni 2024: Start bestimmter Offenlegungspflichten (z.?B. CO?-Emissionen in Meldebogen 1, Angleichungsparameter in MB 3)

31. Dezember 2023: Erste GAR-Offenlegung (Meldebögen 6–8)

31. Dezember 2024: Start BTAR-Offenlegung (Meldebögen 9 ff.)

Ab 2025: Erweiterung auf weitere Datenpunkte, z.?B. GAR-BTAR-Kombinationen

4. Praxishinweis für Compliance

Datenquellen sichern: interne Systeme + Drittanbieter

Wesentlichkeitsanalyse durchführen (inkl. doppelter Wesentlichkeit)

Abgleich mit CSRD/CSDDD zur Konsistenz

Fristen im Controlling verankern

IT-Formatvorgaben für Meldebögen prüfen (festes Layout für viele Tabellen)

ESG-Risiken sicher offenlegen– was heißt das konkret? Die EU will mit dem Omnibus Simplification Package Berichts- und Sorgfaltspflichten vereinfachen. Für dich heißt das: **Proportionalität nutzen**, Doppelarbeit vermeiden und die **Pillar-3-Offenlegung nach Art. 449a CRR** sauber vorbereiten. Wie du ESG in der Unternehmensspitze verankerst, zeigt der Überblick zu ESG & Nachhaltigkeit in der C-Level-Strategie. Parallel arbeitet die Aufsicht an klareren Erwartungen– lies hier, worauf es bei der Bankenaufsicht ankommt: EBA-Leitlinien zum Management von ESG-Risiken. Und für die praktische Umsetzung im Tagesgeschäft findest du kompakte Tipps und Tools unter Nachhaltigkeit: So steuerst du die Risiken – damit du Disclosure, Governance und Datenflüsse pragmatisch und prüfungssicher aufstellst.

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Rathaus 2.0: Digitale Aufrufsysteme sparen Zeit&Geld Achtung, Batterieverordnung ab heute umsetzen!
Bereitgestellt von Benutzer: PresseBox
Datum: 17.08.2025 - 09:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2191422
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Anna Tatar
Stadt:

Unterföhring bei München


Telefon: +49 89 452 429 70 113

Kategorie:

Dienstleistung



Dieser Fachartikel wurde bisher 74 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"ESG Risikopläne: Aufsichtliche Offenlegungen zu ESG-Risiken nach Artikel 449a CRR"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

S&P Unternehmerforum GmbH (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

CEO, COO, CFO und CRO: Bedeutung, Aufgaben&Gehalt ...

Was ist ein CEO? Als Chief Executive Officer ist er die wichtigste Führungsperson eines Unternehmens. In diesem Beitrag erfährst du, was ein CEO genau macht, welches Gehalt üblich ist – und wie sich CEO, COO, CFO und CRO voneinander unterscheide ...

Alle Meldungen von S&P Unternehmerforum GmbH



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.273
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 40


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.