NATO-Expertin Stefanie Babst: Trump-Putin-Treffen war eine"orchestrierte Komplizenschaft"

(ots) - 16. August 2025 - NATO-Expertin Stefanie Babst hat nach dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Europa aufgefordert, den Blickwinkel auf die USA und Russland sofort zu ändern. Das Treffen in Alaska sei eine"orchestrierte Komplizenschaft"gewesen, und kein normales Treffen von Staatsoberhäuptern."Das sind zwei Kartellbosse, zwei Clan-Chiefs, zwei Menschen, die sich als Alpha-Männchen betrachten, und die zusammengekommen sind, um zu sondieren, wo sie in ihren Interessen konvergieren", meinte Babst im Fernsehsender phoenix. Europa müsse auf Trump und Putin künftig anders schauen, denn beide hätten eigene politische und wirtschaftliche Interessen, wobei für Trump die Ukraine nur am Rande eine Rolle spiele. Bereits vor Monaten habe der US-Präsident die Weichen für das Szenario gestellt, dass die Weltöffentlichkeit gestern in Alaska habe sehen können."Das bedeutet mit Blick auf die Ukraine, dass Präsident Trump Putin bereits vor sechs Monaten eine Carte blanche gegeben hat", war Babstüberzeugt.
Trump und Putin gehe es um wirtschaftliche Interessen, die Ausbeutung von Rohstoffen und die Frage der Sanktionen."Die Kulisse, die darum gebaut wird, ist die Frage der Ukraine, auf die wir uns stürzen, aber das eigentliche Ziel ist ein sehr anderes, was zwischen diesen beiden Kartellbossen vonstattengeht", war die frühere NATO-Mitarbeiterin sicher. Trump denke in wirtschaftlichen, teils sogar privatwirtschaftlichen Kategorien und wolle Deals über die Bühne bringen."Dazu gehören wir in Europa nicht. Er hat gar kein Faible für die Ukraine und ist gegenüber ihr komplett agnostisch", so Babst. Seine Vorstellungen fußten auf einem geo-ökonomischen Hintergrund und sei eine"Kartellboss-Strategie".
Europa müsse sich künftig sicherheitspolitisch auf sich selbst besinnen."Wir tun uns schwer, das alles zu verstehen, weil wir immer noch in diesen alten Strategien des transatlantischen Verhältnisses festhalten, die in meinen Augen schon lange nicht mehr existieren", glaubte die NATO-Expertin. Jetzt gehe es jedoch darum, sich für die Zukunft aufzustellen, in der es aus ihrer Sicht nur zwei Optionen gebe: sich an einen US-Präsidenten zu klammern,"der bereits vor einiger Zeit für sich selbst beschlossen hat, die Ukraine quasi russischem Einfluss zu überlassen, oder wir sind entschlossen, das zu tun, was wir in dreieinhalb Jahren nicht getan haben, nämlich ernsthaft zu beginnen, der Ukraine zu helfen, gegen Russland anzutreten".
Kritikäußerte Babst auch an den Äußerungen von NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Der sei seit geraumer Zeit dabei, die Positionen Trumps zu übernehmen und zu kommunizieren."Er verletzt dabei ganz gravierend die zentrale Aufgabe, die ein NATO-Generalsekretär haben sollte, nämlich nicht nur für eine Nation zu reden, sondern für 32. Das tut er eindeutig nicht."
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Datum: 16.08.2025 - 14:32 Uhr
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