Land NRW will islamischen Religionsunterricht ausbauen - FDP-Opposition für Abschaffung eines"gescheiterten Modells"

(ots) - Das Land Nordrhein-Westfalen hält am islamischen Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen fest und will ihn weiter ausbauen. Dies berichtet der"Kölner Stadt-Anzeiger"(Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf die Antwort von Schulministerin Dorothee Feller (CDU) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Die FDP-Schulpolitikerin Franziska Müller-Rech fordert dagegen die Abschaffung des"gescheiterten Modells"und als Ersatz verpflichtenden Ethik- oder Philosophieunterricht für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht am christlichen oder jüdischen Religionsunterricht teilnehmen. Feller unterstreicht in ihrer Antwort, die der Zeitung vorliegt, die positiven Folgen des islamischen Religionsunterrichts (IRU). Er biete jungen Musliminnen und Muslimen die Möglichkeit,"sich mit ihrer Religion im Rahmen eines verfassungsgebundenen Unterrichts kritisch und reflektiert auseinanderzusetzen". Der IRU vermittle Werte wie Toleranz, Pluralität und die Vereinbarkeit von Glauben und Demokratie."Damit wirkt er identitätsstiftend und kann potenziellen Radikalisierungstendenzen vorbeugen."Die Landesregierung messe dem IRU daher"eine hohe bildungs- und gesellschaftspolitische Relevanz bei"und werde sich"weiterhin für dessen qualitativen und quantitativen Ausbau einsetzen".
Das kritisiert die FDP scharf."Der IRU hat nie eine Integrationswirkung bewiesen - im Gegenteil: Er institutionalisiert Parallelstrukturen und erschwert die gemeinsame Wertevermittlung an unseren Schulen", sagte Fraktionsvize Franziska Müller-Rech dem"Kölner Stadt-Anzeiger". Sie monierte neben einer geringen Akzeptanz und Reichweite auch"gefälschte Lehrerlaubnisse, antisemitische und antiwestliche Tendenzen bei angehenden Lehrkräften sowie den ausländischen Einfluss auf die Unterrichtsinhalte". Davor verschließe Schwarz-Grün die Augen. Müller-Rech nahm Bezug auf eine Studie der Uni Münster, der zufolge ein Fünftel der Muslime Ressentiments aufgrund von Zurückweisung oder Kränkung verspüren. Dies könne eine Radikalisierung begünstigen."Trotz der alarmierenden Studie aus Münster hält Schwarz-Grün krampfhaft an diesem gescheiterten Modell fest. Das ist ein gefährlicher Irrweg", kritisiert Müller-Rech.
Islamischer Religionsunterricht findet in NRW"bekenntnisorientiert"statt. An Lehrplänen und Materialien ist eine Kommission aus Vertretern verschiedener Verbände beteiligt. Diese erteilt auch die religiöse Lehrbefugnis (Idschaza). Besonders an der Mitwirkung der vom türkischen Staat gesteuerten Türkisch-Islamischen Union Ditib entzündet sich seit der Einführung des IRU 2012 Kritik.
Bericht auf:
www.ksta.de/1076157
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Datum: 31.07.2025 - 05:00 Uhr
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