AGF-Plattformstudie 2025 I: TV-Haushalte zwischen Umstieg und Aufrüstung

(ots) -
- Nebenkostenprivileg: 72,4 Prozent mit neuem Kabelvertrag - Alternativen gewinnen an Bedeutung
- ARD-SD-Abschaltung: 90,1 Prozent der Haushalte bereits auf HD umgestellt
- Connected TV: 69,0 Prozent der Fernseher mit validiertem Internetzugang
- Fernbedienungen: Fast die Hälfte der Haushalte mit Plattformtaste
Die aktuelle Welle der AGF-Plattformstudie 2025 I zeigt: Der TV-Markt bleibt in Bewegung. Nach der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs zum 1. Juli 2024 haben 72,4 Prozent der betroffenen Haushalte neue Kabelverträge abgeschlossen. Auch alternative Empfangsarten gewinnen an Bedeutung. Die SD-Abschaltung der ARD am 7. Januar 2025 verlief weitgehend reibungslos - 90,1 Prozent der Haushalte waren bereits auf HD umgestellt. Erstmals wurde auch die Nutzung von Fernbedienungen erhoben: In fast der Hälfte derHaushalte findet sich auf der relevanten Fernbedienung mindestens eine Plattformtaste für den Direktzugriff auf die Apps.
Nebenkostenprivileg: Zunahme bei Kabelverträgen und neuen Empfangswegen
In der aktuellen Welle der AGF-Plattformstudie, die im Zeitraum von Anfang Februar bis Anfang April 2025 durchgeführt wurde, wurde erneut zum Wegfall des Nebenkostenprivilegs befragt. Die bereits in der Erhebung im Herbst 2024 festgestellten Reaktionen der betroffenen Haushalte zeigen sich nun verstärkt.
So ist der Anteil der Haushalte, die einen neuen Kabelvertrag abgeschlossen haben, um fast zehn Prozentpunkte gestiegen. Insgesamt geben in Welle I 2025 72,4 Prozent der betroffenen Haushalte an, erneut einen Kabelvertrag abgeschlossen zu haben. Besonders auffällig ist dabei der Anstieg bei gemeinschaftlich genutzten Kabelverträgen, etwa im Rahmen von Hausgemeinschaften.
Auch alternative Empfangswege legen zu. Der Anteil der Haushalte, die auf eine neue Empfangsart umgestiegen sind, hat sich fast verdoppelt: Während in der Vorwelle 6,8 Prozent der ehemaligen Kabelnutzer angaben, nach dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs einen neuen Vertrag über einen alternativen Empfangsweg abgeschlossen zu haben, liegt dieser Anteil in der aktuellen Welle bei 12,6 Prozent. Die Mehrheit der Neuverträge beinhaltet Fernsehen über Internet.
Unter den 27,6 Prozent der Haushalte, die keinen neuen Kabelvertrag abgeschlossen haben, können derzeit noch 45,9 Prozent weiterhin Kabelfernsehen empfangen. In der Vorwelle lag dieser Anteil noch bei fast 68 Prozent.
ARD-SD-Abschaltung verläuft ohne merklichen Effekt
Auch die SD-Abschaltung der ARD-Programme im Januar 2025 wurde in der ersten Welle der AGF-Plattformstudie 2025 berücksichtigt. Die Auswertung zeigt: Für die große Mehrheit der Befragten brachte die Umstellung von SD auf HD keine spürbaren Veränderungen.
90,1 Prozent der Haushalte waren bereits entsprechend ausgestattet, entweder, weil sie die Programme schon in HD nutzten oder weil ihre vorhandenen Geräte HD-fähig waren und die Sender problemlos über einen Suchlauf hinzugefügt werden konnten.
Nur eine kleine Gruppe musste aktiv werden: 1,8 Prozent der Befragten gaben an, ein neues HD-fähiges Gerät oder einen neuen Router angeschafft zu haben. Weitere 1,8 Prozent haben bislang nicht auf die Umstellung reagiert und können die Programme der ARD aktuell nicht empfangen. Grundlage dieser Erhebung war jeweils das Hauptgerät im Haushalt.
Connected TV: Internetzugang erstmals direkt am Gerät validiert
In der aktuellen Welle der AGF-Plattformstudie wurde erstmals der Zugang zum Internet direkt am TV-Gerät überprüft. Damit wird die technische Validierung als Bestandteil der Plattformstudie weiter ausgebaut.
Bei 69,0 Prozent der befragten Haushalte konnte durch Prüfung ein aktiver Internetzugang am Gerät bestätigt werden. Damit liegt der technisch überprüfte Wert über dem bisher rein befragungsbasierten Wert von 61,4 Prozent für Connected TV.
Fernbedienung erstmals im Fokus: App-Zugänge und Startverhalten am Gerät
Ebenfalls zum ersten Mal wurde in der AGF-Plattformstudie auch die Ausstattung und Nutzung der Fernbedienung erfasst. Dabei zeigte sich: Plattformtasten sind weit verbreitet. 47,0 Prozent der Haushalte verfügen über Fernbedienungen mit direktem Zugriff auf Apps. 59,0 Prozent der Personen mit Zugang zu Plattformtasten nutzen diese mindestens gelegentlich.
Auch klassische Bedienelemente bleiben relevant: Auf nahezu allen Fernbedienungen sind Zahlentasten vorhanden, deren Nutzung mit 80,9 Prozent nach wie vor hoch ist.
Erfragt wurde außerdem, wie das Fernsehgerät beim Einschalten startet. In rund 74 Prozent der Haushalte erscheint das laufende Fernsehprogramm, bei knapp einem Viertel zunächst eine Benutzeroberfläche mit App-Zugängen.
"Die Ergebnisse zeigen, wie anpassungsfähig die TV-Haushalte in Deutschland sind", sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF."Sowohl bei der technischen Ausstattung als auch beim Nutzungsverhalten sehen wir, wie flexibel auf Veränderungen im Markt reagiert wird."
Methoden-Steckbrief
Für die Plattformstudie befragt das Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag der AGF Videoforschung seit 2011 zweimal im Jahr pro Welle ca. 2.500 Teilnehmer aus der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren in TV-Haushalten. Die Studie wird in den Haushalten der Befragten durchgeführt. Neben einem ausführlichen Interview zu Soziodemographie, Online- und Streamingnutzung, Ausstattung der TV-Geräte und empfangbaren Programmen werden relevante Angaben überdies durch Begutachtung der Geräte und Einschaltung von Programmen validiert. Die repräsentative Studie liefert aktuelle Vorgaben zum Potenzial und zur Verteilung von Haushalten mit Zugang zu Pay-TV und dient damit als Außenvorgabe für die strukturelle Panelsteuerung sowie für die Gewichtung und Hochrechnung der Plattformhaushalte. Die Ergebnisse der Plattformstudie sind zudem zentraler Bestandteil der Außenvorgabe der AGF.
Über die AGF Videoforschung GmbH (www.agf.de)
Die AGF Videoforschung GmbH ist ein Unternehmen für neutrale Bewegtbildforschung. Die AGF erfasst kontinuierlich und quantitativ die Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland und wertet die erhobenen Daten aus. Sie entwickelt ihr Instrumentarium mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von Bewegtbildinhalten zu liefern. Dabei steht die AGF im engen Austausch mit allen Marktpartnern, darunter Lizenzsender, Werbungtreibende und Mediaagenturen.
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