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Starke Worte, schwache Zahlen: Deutschlands Rückzug aus der globalen Verantwortung für reproduktive Rechte

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(ots) - DSW warnt: Sinkende SRGR-Investitionen gefährden das Leben von Millionen Frauen und Mädchen

Während weltweit der Bedarf an sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechten (SRGR) steigt, schrumpfen die entsprechenden Investitionen - auch aus Deutschland. Das zeigt der heute in Brüssel vorgestellte Donors Delivering Report 2025 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), der jährlich die SRGR-Ausgaben von 32 Geberländern auf Basis offizieller OECD-Daten analysiert.

"Statt ein klares Zeichen für körperliche Selbstbestimmung, Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und damit Menschenrechten zu setzen, zieht sich Deutschland weiter zurück", kritisiert Angela Bähr, Vorstandsvorsitzende der DSW."Dieser Rückgang der Investitionen ist nicht nur politisch ein fatales Zeichen - er hat vor allem gesundheitliche, oft tödliche Konsequenzen für Frauen und Mädchen weltweit."

Mit rund 599 Millionen US-Dollar investierte Deutschland bereits 2023 sieben Prozent weniger in SRGR als im Vorjahr - und ganze 25 Prozent weniger als noch 2021. Besonders alarmierend: Im Bereich der Familienplanung gingen die Ausgaben sogar um 9 % zurück, auf nur noch 88 Millionen US-Dollar. Umgerechnet bedeutet das: rund 700.000 Frauen und Paare hatten keinen Zugang zu moderner Verhütung, 220.000 unbeabsichtigte Schwangerschaften konnten nicht verhindert und 234 Frauenleben nicht gerettet werden.

"Es ist ein alarmierendes Signal, dass Deutschland in einer Zeit wachsender globaler Krisen und erstarkender antifeministischer Kräfte keine Führungsrolle einnimmt, sondern seine Investitionen kürzt", sagt Angela Bähr. Im internationalen Vergleich wird deutlich, wie gering die Priorisierung von SRGR in der deutschen Entwicklungsfinanzierung ausfällt: Trotz seiner Rolle als zweitgrößter Geberstaat weltweit im Bereich der öffentlichen Entwicklungsausgaben (ODA) flossen 2023 nur 1,59 Prozent in SRGR. Damit lag Deutschland im Ranking der 32 OECD-Geberländer lediglich auf Platz 21.





"Wer körperliche Selbstbestimmung, sexuell- reproduktive Gesundheit und Menschenrechte nur als Randthema betrachtet, verkennt ihre Bedeutung für Gleichstellung, Gesundheit und gesellschaftliche Stabilität - besonders in fragilen Kontexten", betont Bähr."Wir brauchen heute mehr denn je ein klares Bekenntnis zu den Rechten und der Gesundheit von Frauen und Mädchen. Dazu gehört auch: ausreichende und verlässliche Finanzierung."Der Rückgang der weltweiten SRGR-Investitionen - insgesamt minus vier Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr - ist insbesondere auf erhebliche Kürzungen der USA und der EU-Institutionen zurückzuführen. Zum Teil könnten diese Rückgänge allerdings auch auf die zeitliche Verschiebung größerer Beitragszahlungen und nicht ausschließlich auf tatsächliche Kürzungen zurückgehen. Gerade deshalb hätte Deutschland 2023 Führungsverantwortung gut zu Gesicht gestanden - hat diese Chance jedoch ungenutzt verstreichen lassen.

Im aktuellen Koalitionsvertrag habe sich die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz klar zur Förderung sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte bekannt, konstatiert Angela Bähr."Jetzt ist es an der Zeit, dieses Versprechen mit Leben zu füllen - durch konkrete Investitionen und politische Priorität."

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- Die vollständige Ausgabe des Donors Delivering Report 2025 finden Sie hier: Home - Donors Delivering for SRHR (https://donorsdelivering.report/)

Pressekontakt:

Nicole Langenbach
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Loebensteinstr. 25 | 30175 Hannover
Telefon: 0511 94373-20 | Fax: 0511 94373-73
E-Mail: presse(at)dsw.org
Internet: www.dsw.org


Original-Content von: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), übermittelt durch news aktuell


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Datum: 04.06.2025 - 16:30 Uhr
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