Weltnichtrauchertag 2025: Du entscheidest! / Werbestrategien der Tabak- und Nikotinindustrie hinterfragen und die eigene Gesundheit schützen

(ots) - Die E-Zigarette ist derzeit das beliebteste Nikotinprodukt bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie wird gezielt an junge Menschen vermarktet, unter anderemüber indirekte Werbung in den sozialen Medien und Musikvideos. Doch die harmlos erscheinenden Produkte sind mit Gefahren für die Gesundheit verbunden. Darauf machen das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) mit der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai aufmerksam.
Seit einigen Jahren ist ein zunehmender Konsum von E-Zigaretten unter Kindern und Jugendlichen zu beobachten - ein besorgniserregender Trend, der jungen Menschen den Weg in eine frühe Nikotinabhängigkeit ebnet. Nahezu jedes vierte Schulkind der Klassenstufen 5-10 hat schon einmal eine E-Zigarette probiert. Sieben Prozent geben an, im letzten Monat mindestens einmal E-Zigaretten konsumiert zu haben. Damit ist die E-Zigarette unter Kindern und Jugendlichen inzwischen sogar etwas beliebter als die klassische Tabakzigarette, deren Konsum in der gleichen Altersgruppe bei knapp sechs Prozent liegt.¹
Werbung im Netz zieht Jugendliche an
Ein Grund für den Beliebtheitsgrad von E-Zigaretten liegt in der Werbestrategie der Industrie. Mit farbenfrohen Designs und einer Vielzahl fruchtiger und süßer Aromastoffe werden insbesondere Kinder und Jugendliche gezielt angesprochen. Zudem preisen in den Sozialen Medien viele Influencer die buntenGeräte an - trotz Werbeverbot für Nikotinprodukte. Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe sagt:"In den Sozialen Medien wird die E-Zigarette als harmloses Lifestyle-Produkt dargestellt - und das mit fatalen Folgen: Studien zeigen, dass Minderjährige, die schon einmal E-Zigaretten in Influencer-Videos gesehen haben, selbst häufiger E-Zigaretten konsumieren."²
Gesundheitsrisiko E-Zigarette
Was"außen nice"erscheint, ist allerdings"innen toxisch"und keinesfalls harmlos."Das Aerosol von E-Zigaretten enthält zahlreiche Substanzen, darunter auch einige, die potenziell gesundheitsschädlich sind", so Prof. Dr. Ute Mons, Leiterin des WHO-Kollaborationszentrums zur Tabakkontrolle am DKFZ. Studien zeigen, dass E-Zigaretten das Immunsystem beeinträchtigen und entzündliche Prozesse in der Lunge fördern. E-Zigaretten enthalten zudem den Suchtstoff Nikotin, der insbesondere für Kinder und Jugendliche schädlich ist, da er sich negativ auf die Gehirnentwicklung auswirkt. Auch einige der Aromen, die den E-Zigaretten zugesetzt werden, schaden der Gesundheit, indem sie die Atemwege reizen. Aromen regen außerdem zu einem tieferen Inhalieren an und führen damit zu einer gesteigerten Aufnahme von Schadstoffen.³
Kinder und Jugendliche schützen
Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) setzt sich für einen besseren Schutz von Minderjährigen vor den Gefahren von E-Zigaretten ein."Insbesondere Kinder und Jugendliche dürfen nicht über das Gesundheitsrisiko von E-Zigaretten getäuscht werden. Wir fordern eine strengere Umsetzung des Werbeverbots in den sozialen Medien", so Prof. Dr. Sabina Ulbricht, Vorstandsvorsitzende des ABNR."Zudem sollte der Zusatz von Aromastoffen verboten werden - so, wie es bereits bei Zigaretten, Tabak zum Selberdrehen und Tabakerhitzern der Fall ist."
Plakat zum Weltnichtrauchertag
Das Motiv des ABNR zum Weltnichtrauchertag imitiert einen Social Media Post und stellt die Betrachter vor die Wahl zwischen echten Erdbeeren und toxischem Dampf. Der Appell ist klar: Entscheide dich für deine Gesundheit und gegen die E-Zigarette, denn der fruchtige Dampf enthält krebserregende Substanzen. Interessierte finden das Motiv zum Weltnichtrauchertag als Plakat sowie als Banner in unterschiedlichen Formaten und als animierten Clip zusammen mit weiteren Informationsmaterialien zum Herunterladen oder Bestellen unter: www.weltnichtrauchertag.de, www.krebshilfe.de/weltnichtrauchertag (https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebs-vorbeugen/rauchen-und-krebs/weltnichtrauchertag/) und www.dkfz.de.
Forderungen des ABNR an die Politik
Das Aktionsbündnis Nichtrauchen, in dem neben der Deutschen Krebshilfe 19 weitere bundesweit tätige Gesundheitsorganisationen vertreten sind, fordert zum Weltnichtrauchertag 2025 einen besseren Schutz von Minderjährigen vor den Gefahren von E-Zigaretten. Hierzu gehören vor allem:
- Die jährliche deutliche Erhöhung der Tabaksteuer für konventionelle Zigaretten und E-Zigaretten
- Aufklärungskampagnen zu Risiken von Tabak- und neuen Nikotinprodukten
- Das vollständige Verbot von Sponsoring und Marketing für Tabak- und Nikotinprodukte, insbesondere in Online-Medien
- Einheitsverpackungen für alle Tabak- und Nikotinprodukte (mehr Informationen in einer aktuellen Publikation des DKFZ)?
- Das Verbot von Aromastoffen in E-Zigaretten
- Das Verbot von Einweg-E-Zigaretten
Weitere Informationen unter www.abnr.de.
Quellen
1. Hanewinkel R, Hansen J. Konsum von Tabakzigaretten, E-Zigaretten und Wasserpfeifen bei Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse des Präventionsradars von 2016 bis 2023, 2024. doi: 10.1055/a-2249-3796
2. Hanewinkel R, Hansen J. Exposure to e-cigarette use in influencer videos and its association with e-cigarette use among adolescents in Germany Tobacco Control, 2024. doi: 10.1136/tc-2024-059044
3. Sommer N, Franzen K, Andreas S, Pankow W, Kunstmann W, Hanewinkel R. Gesundheitsschädliche Wirkungen von Aromen in E-Zigaretten, 2024. doi: 10.1055/a-2260-5003
4. Deutsches Krebsforschungszentrum (2024) Standardisierte Verpackungen für Tabakerzeugnisse erforderlich. Policy Brief, Heidelberg
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Datum: 27.05.2025 - 15:07 Uhr
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